Faire Kreditchancen für Unternehmerinnen?

Kredite sind für viele Unternehmerinnen erfolgsentscheidend. Doch welchen Herausforderungen begegnen selbstständige Frauen bei der Kreditaufnahme? Das und mehr untersuchte der Kreditvermittler auxmoney zusammen mit Statista: „Kreditvergabe für selbstständige Frauen – nicht fair?“

Laut der aktuell veröffentlichten Studie sehen 43 % der Selbstständigen und 39 % der selbstständigen Frauen den Kreditvergabeprozess von Banken als unfair. Weiterhin gaben 26 % der befragten Frauen an, bereits einen Kreditantrag gestellt zu haben, der abgelehnt wurde.

Ein bedeutender Faktor seien die Scoring-Modelle der Banken, die in der Regel Arbeitnehmenden zugutekommen. Dies führe dazu, dass Selbstständige oft nicht adäquat bewertet werden. Dabei könne durch moderne Scoring-Methoden und Technologien eine breitere Grundlage für die Kreditentscheidung geschaffen werden.

„Die Kreditvergabe ist häufig nicht fair, insbesondere gegenüber Selbstständigen. Ihre Kreditanfragen passen nicht ins Bewertungsraster der Banken, deren Scoring-Modelle und Kreditprozesse häufig nur auf Arbeitnehmende zugeschnitten sind. Die digitale Scoring-Technologie von auxmoney ermöglicht eine sehr differenzierte Beurteilung der Bonität und damit fairere Kreditchancen für alle“, so Arie Wilder, Chief Operating Officer von auxmoney.

Eine Frage des Selbstvertrauens?

Die befragten Frauen stehen einer Kreditaufnahme kritisch gegenüber: Sie haben mehr Bedenken, eine Fehlentscheidung zu treffen, auch das Risiko der Verschuldung, die Sorge vor starken finanziellen Belastungen oder zukünftigen Entwicklungen sind bei weiblichen Selbstständigen stärker ausgeprägt als bei ihren männlichen Kollegen. Insgesamt bewerten sie ihre Kreditchancen etwas schlechter als die befragten Männer.

Eventuell spielt auch mangelnde Erfahrung eine Rolle. Männer haben laut der Umfrage in der Vergangenheit häufiger Kredite aufgenommen – 59 % gegenüber 44 % bei Frauen. Doch auf Online-Anfragen über die auxmoney Website erhalten weibliche Selbstständige mindestens genauso viele Kreditangebote wie ihre männlichen Pendants.

So zeige sich, dass die individuelle und differenzierte Bewertung jeder Kreditanfrage unter Berücksichtigung tausender Merkmale fairere Kreditchancen ermöglicht – unabhängig vom Geschlecht.

Was selbstständigen Frauen helfen kann

Um diese Diskrepanzen zu beheben und Frauen in der Selbstständigkeit zu unterstützen liefert die Studie bereits Vorschläge.

Lebenssituation berücksichtigen: Kreditgebende sollten die Lebenssituation von Frauen – sei es Schwangerschaft, Elternzeit oder Alleinerziehenden-Status – nicht direkt als K.O.-Kriterium in ihre Entscheidungen einbeziehen.

Mentoring-Netzwerke ausbauen: Frauen, die sich über Kreditaufnahme und -verwaltung unsicher sind, könnten von Mentorinnen profitieren, die ihre Erfahrungen und Best Practices teilen.

Mit entsprechend angepassten Prozessen und der nötigen nachhaltigen Betreuung könne ein Umfeld geschaffen werden, in dem alle Selbstständigen, unabhängig von Geschlecht, fair behandelt werden und die finanzielle Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Fazit: Mehr als ein Drittel aller selbstständige Frauen empfinden den Kreditvergabeprozess der Banken als unfair. Das mag an den traditionellen Scoring-Modelle der Banken liegen, die eher auf Angestellte als auf Selbstständige zugeschnitten sind. Eine Alternative finden weibliche Selbstständige auf digitalen Plattformen, wo sie mindestens die gleichen Kreditangebote wie Männer erhalten können und so von faireren Kreditchancen profitieren. (fw)