EXPONIERT

17.12.2021

Foto: © Sergei A - unsplash.com

Der Markt ist milliardenschwer und hat immer etwas von Rififi. Wo Kunst ist, sind Gauner alle Couleur nicht weit. Davon betroffen sind nicht nur Museen und teure private Sammlungen, sondern auch Firmen, die sich wertvolle Werke gerne in Vorstandsetagen hängen. Letztlich helfen nur Risk-Management und eine Kunstversicherung. Makler sollten keine Berührungsängste haben.

„Gestohlenes Gemälde bei Auktion in München aufgetaucht“, „Hunderte Meisterwerke von Anselm Kiefer und Markus Lüpertz sind in China verschwunden“, „Das gestohlene Picasso-Gemälde ‚Frauenkopf‘ taucht nach neun Jahren wieder auf“ – dies sind drei wahllos aufgegriffene Meldungen aus der Süddeutschen Zeitung von diesem Jahr. Die Liste ließe sich schier endlos verlängern. Diese News zeigen aber vor allem eines: Kunstdiebstahl und Kunstraub sind mehr denn je en vogue. Ob aus Museen, privaten Sammlungen oder Firmenbesitz. Möglich ist das oft auch deswegen, weil die Werke trotz großen Werts nicht ausreichend gesichert werden. Dahinter steckt nicht nur Nachlässigkeit, viele Sammler verzichten wegen der oft hohen Prämien einfach auf einen ausreichenden Versicherungsschutz. Ihr Motto: Wird schon gutgehen. Es stellt sich da natürlich die Frage nach dem Risk-Management seitens der Sammler. Wie markant sind hier die Unterschiede zwischen privaten und institutionellen Kunstsammlern, etwa Firmen?

Publikum steigert das Risiko

Stephan Schwarzl, Leiter Kunstversicherung bei der Helvetia, sagt dazu. „In der Regel werden große Sammlungen – ob privat oder institutionell – von eigenen, fest angestellten Mitarbeitenden betreut. Vorwiegend im institutionellen Bereich wurde die Funktion des Registrars geschaffen, also Mitarbeitende, die über die reinen kunsthistorisch-wissenschaftlichen Belange hinaus auch den Leihgaben- Leihnahmen-Verkehr, Versicherungen, Transportabwicklung etc. betreuen.“ Kunstsammler ohne eigene Angestellte, seien auf die Unterstützung durch ein spezialisiertes Netzwerk angewiesen. Sicherungen vor Ort, Fragen zu konservatorischen und restauratorischen Fragen, Leihverkehr, Bewertung, Verkauf, Versicherung, Hilfe im Schadenfall und mehr würden im Einzelfall gesucht und angefordert. Daher sei ein Partner wie die Helvetia Kunstversicherung wichtig, die nahezu alle dieser möglichen Anforderungen im eigenen Hause oder innerhalb ihres eigenen Expertennetzwerkes erfüllen könne. Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox Deutschland, sieht jedoch Unterschiede bei den diversen Zielgruppen: „Das Risk-Management einer jeden Kunstsammlung ist sehr individuell gestaltet. Es gibt Privatsammlungen mit einem höchst professionellen Risikomanagement, bei denen nicht nur eigene Kuratoren für den Kunden tätig sind, sondern auch sammlungseigenes Sicherheitspersonal oder Berater für das Risikomanagement. Generell beobachten wir jedoch, dass institutionelle Sammlungen von Museen, aber auch Firmensammlungen, generell professioneller betreut werden als die durchschnittliche Privatsammlung.“

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