Expansionskurs von Bank Santander hält an

07.02.2013

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Spaniens Finanzinstitut Nummer 1 will sich auch im Ausland erweitern. Nach inoffiziellen Meldungen der Financial Times zufolge planen die Spanier die Übernahme von mehr als 300 Filialen der Royal Bank of Scotland (RBS). Santander hatte bereits mehrfach bestätigt, dass es mit RBS in exklusiven Verhandlungen über den Kauf der Filialen steht.

(fw/ah) Die Bank Santander will wachsen - und das zuvorderst im Ausland. Mit einer hohen Eigenkapitalrate ausgestattet wollen die Spanier, die in Großbritannien in den letzten Jahren bereits die Banken Abbey, Alliance & Leicester sowie Bradford & Bingley übernommen haben, ihr Geschäft mit mittelständischen Unternehmen stärken. Mit den RBS-Filialen wird ein Kreditvolumen von rund 23 Mrd. Pfund und knapp 22 Mrd. Pfund an Einlagen verkauft. Santander hätte nach dem RBS-Deal insgesamt 1600 Filialen in Großbritannien, das viertgrößte Netz.

Die Kosten für den geplanten Deal sollen sich auf bis zu 2,4 Mrd. Euro belaufen. Die RBS erfüllt mit dem Verkauf den Angaben zufolge Auflagen der EU-Kommission - das Unternehmen hatte während der Finanzkrise Kapitalspritzen erhalten.

Die nach Marktkapitalisierung größte Bank der Eurozone erwägt, ihr Geschäft in Großbritannien an die Börse zu bringen, ähnlich wie es bereits mit der Tochter Santander Brasilien geschah. Insgesamt 15 Prozent des brasilianischen Ablegers brachte Santander letztes Jahr an die Börse in Brasilien und nahm mehr als fünf Mrd. Euro dafür ein. Weiter expandieren wollen die Spanier möglicherweise auch in den USA, wo Santander in der Krise die Bank Sovereign Bancorp übernahm und in Verhandlungen über den Kauf der Bank M&T steht.