Es wird zu wenig Wohnraum genehmigt
17.01.2019
Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA / Foto: © ZIA
Ein wesentlicher Grund für die immer stärker steigenden Immobilienpreise und Mieten ist fehlendes Angebot. Doch das dürfte auch in nächster Zeit so bleiben – trotz eines leichten Anstiegs bei den Baugenehmigungen.
Zwischen Januar und November 2018 wurde laut Statistischem Bundesamt der Bau von 315.200 Wohnungen genehmigt, immerhin 1.600 (0,5 %) mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den genehmigten Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern betrug der Anstieg sogar 4,5 %. Dennoch sind diese Zahlen für Dr. Andreas Mattner kein Grund zur Freude. „Die Zahlen befinden sich zwar im positiven Bereich, insgesamt sind sie aber ernüchternd“, so der Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, dem Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. „Die aktuellen Zahlen kommen nicht an den benötigten Neubau heran. Wenn wir das Ziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen erreichen wollen, müssten in der laufenden Legislaturperiode pro Jahr 375.000 neue Wohnungen gebaut werden. Dieses Ziel ist bereits jetzt uneinholbar. Deutschland braucht in diesem Jahr ein Planungs- und Beschleunigungsgesetz für den Baubereich, damit wir einen großen Schritt vorankommen.“
Außerdem würden die aktuellen Regulierungsbestrebungen in der politischen Debatte dazu beitragen, die Immobilienmärkte zu entlasten. „Enteignungsdebatten, die willkürliche Ausübung von Vorkaufsrechten – auch bei Nichtwohngebäuden – und Ideen wie das Umlageverbot der Grundsteuer, das dazu noch verfassungsrechtlich bedenklich ist, tragen zur Abkehr der Investoren vom deutschen Markt bei“, kritisiert Mattner. „Ein Trugschluss, denn auf diese sind wir angewiesen. Bezahlbares Wohnen und Bauen schafft der Staat nicht allein.“ (ahu)