Erste Verwertungen bei Wirecard
21.08.2020
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Im vorläufigen Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wirceard AG gibt es erste Ergebnisse: Ein Vertrag über einen Verkauf wurde bereits unterzeichnet, ein weiterer Verkauf ist weit fortgeschritten. Bei beiden Transaktionen geht um es um Tochtergesellschaften jenseits des Atlantiks. Auch für das Kerngeschäft gibt es Interessenten.
Eine Tochtergesellschaft der an der New York Stock Exchange gelisteten PagSeguro Digital Ltd. übernimmt alle Anteil an der Wirecard Brazil. Die Transaktion steht noch unter dem Vorgehalt der Zustimmung der brasilianischen Aufsichtsbehörden. "Der Verkauf der Wirecard Brazil ist als erster Verwertungserfolg umso erfreulicher, als die Rahmenbedingungen im Wirecard-Insolvenzverfahren ausgesprochen schwierig waren und weiterhin sind. Wir freuen uns, dass hier so schnell eine gute Lösung gefunden werden konnte. Die Erlöse aus der Verwertung werden den Gläubigern zugutekommen", so der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. jur. Michael Jaffé von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter.
Weit fortgeschritten ist zudem der Verkaufsprozess für die Tochtergesellschaft Wirecard North America Inc. In Kürze werden die finalen Erwerbsangebote erwartet. Für das Kerngeschäft der Wirecard AG, das sogenannte Acquiring- und Issuing-Geschäft, gehen die Verhandlungen mit potenziellen Investoren nunmehr in die nächste Phase. "Es gibt mehrere namhafte Interessenten, die indikative Angebote abgegeben haben", erläutert Insolvenzverwalter Jaffé.
Die Verwertungsprozesse der weiteren Wircard-Beteiligungen weltweit machen ebenfalls Fortschritte. So hat die im Bereich der Prepaid-Karten und der elektronischen Zahlungsverkehrs tätige englische Tochtergesellschaft Wirecard Solutions Ltd. mit der Railsbank Technology Limited eine Grundsatzvereinbarung zum Verkauf bestimmter Kundenbeziehungen und weiterer Vermögensgegenstände erzielt. (ahu)