Ende der Zinserhöhungen in Sicht?

28.07.2023

Dave Chappell. Foto: Columbia Threadneedle Investments.

Die Europäische Zentral Bank (EZB) folgt dem Vorbild der US Federal Reserve und erhöht den Zinssatz erneut um 25 Basispunkte. Dabei betonten die Verantwortlichen, dass Wirtschaftsdaten die einzige Grundlage für jegliche zukünftigen Anpassungen sein werden.

Dezente Änderungen am Ton der jüngsten geldpolitischen Erklärung lassen darauf schließen, dass die Zinssätze jetzt auf oder zumindest nahe dem Niveau sind, das der Ausschuss für „ausreichend restriktiv“ hält, um die Inflation dem mittelfristigen Ziel von 2 Prozent anzunähern. Die US-Wirtschaft hat die bisherige Verschärfung der finanziellen Bedingungen und den Zusammenbruch einiger Banken überstanden, und verblüffte dabei mit ihrer Widerstandsfähigkeit. Die Eurozone dagegen konnte sich aus der Kontraktion in den letzten neun Monaten kaum herauswinden. Zusätzlich deuten die jüngsten Einkaufsmanagerindizes und die Umfrage zu den Kreditbedingungen darauf hin, dass Wachstum weiterhin hart erkämpft werden muss – und das, obwohl die Arbeitslosigkeit einen historischen Tiefpunkt erreicht hat. Die EZB sollte also erkennen, dass ihre Geldpolitik Wirkung zeigt. Zukünftige Sitzungen dürften sich um die Frage drehen „Wann pausieren wir mit den Zinsschritten?“ und nicht mehr um „Wie viele Zinserhöhungen brauchen wir noch?“

Marktkommentar von Dave Chappell, Fixed Income Senior Portfolio Manager bei Columbia Threadneedle Investments.