„Eine qualifizierte Beratung hat ihren Preis“

14.02.2019

Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische / Foto: © die Bayerische

Aus diesem Grund lehnt die Versicherungsgruppe die Bayerische die Einführung eines Provisionsdeckels ab. Letztendlich wäre eines solche Maßnahme auch nicht im Sinne der Verbraucher. Deshalb hat sich das Unternehmen auch an der Erstellung der Rechtsgutsachten beteiligen, die die Zulässigkeit des Provisionsdeckels anzweifeln.

Jüngst haben zwei Rechtsexperten herausgearbeitet, dass die Einführung eines Provisionsdeckels in der Lebensversicherung sowohl gegen das Grundgesetz als auch gegen Europarecht verstoßen würde (finanzwelt berichtete). An der Finanzierung dieser beiden Gutachten, die vom ehemaligen Bundesverfassungsgerichtpräsidenten Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier und Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski von der Humboldt-Universität Berlin erstellt wurden, hat sich auch die Versicherungsgruppe die Bayerische beteiligt.

„Wir teilen die Analyse der beiden Rechtsexperten ausdrücklich“, bekräftigt Martin Gräfer, Vorstand des Münchner Versicherers. „Ein Provisionsdeckel führt in die falsche Richtung. Er hilft weder Verbrauchern noch Versicherungsvermittlern - aber auch nicht den Versicherungsunternehmen. Eine politische Regulierung ist schlicht nicht notwendig, der Vorschlag führt zu einem unnötigen weiteren staatlichen Eingriff in die private Wirtschaft und in die verfassungsrechtlich garantierte Gewerbefreiheit.“

Denn es ist klar: „Eine qualifizierte Beratung hat einen wesentlichen Wert und kostet daher auch Geld“, so Gräfer weiter. „Provisionen sind dabei eine wichtige Einnahmequelle für Versicherungsvermittler. Das wird von den Verbrauchern auch anerkannt, wie Studien zeigen. Und ein gesetzlicher Provisionsdeckel, der alle Sparten der Lebensversicherung trifft - also neben den Produkten der Altersvorsorge auch die biometrischen Produkte - wird dazu führen, dass sich die Anzahl der qualifizierten Berater weiter reduzieren wird und breite Bevölkerungsschichten so keinen Zugang zu einer Vorsorgeberatung erhalten.“ (ahu)

www.diebayerische.de