Eine Herzensangelegenheit

20.04.2020

Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische / Foto: © Die Bayerische

finanzwelt: Gibt es einen Greta-Effekt, sprich, spüren Sie auch anhand der Zahlen, dass sich das Bewusstsein der Deutschen langsam ändert?

Gräfer: Der Effekt der weltweiten Demonstrationen von Fridays for Future mit Greta Thunberg an der Spitze wird immer deutlicher sichtbar. Zum Umdenken der Deutschen haben aber auch die beiden letzten sehr heißen und trockenen Sommer geführt. Denn hier hat jeder Einzelne für sich gemerkt, was Klimawandel wirklich bedeutet. Wir hören inzwischen von zahlreichen unabhängigen Vermittlern, dass Kunden bei ihrer Altersvorsorge nicht nur auf Rendite, sondern auch zunehmend auf Nachhaltigkeit setzen. Wer hier ein geeignetes Produkt wie die Pangaea Life Investment-Rente anbieten kann, hat den Kunden schnell auf seiner Seite.

finanzwelt: Das Thema Nachhaltigkeit ist bei Weitem nicht der einzige Bereich, bei dem die Bayerische der Gesellschaft etwas zurückgibt. Erzählen Sie doch mal von den anderen Projekten?

Gräfer: Neben unserem großen 1860-Engagement, welches sich nicht nur auf den Profifußball erstreckt, sondern auch den TSV 1860 München e. V. und das Nachwuchsleistungszentrum beinhaltet, setzt die die Bayerische auch auf regionale Sponsorings im Sport. Außerdem ist die Bayerische Partner des Bayerischen Lehrer und Lehrerinnenverband (BLLV) und gleichzeitig Unterstützer der BallHelden-Tage, die unter dem Motto BallHelden – Kicken für Kinder in Not, an bayerischen Grundschulen durchgeführt werden. Als Versicherer liegt uns besonders die Vorsorge am Herzen. Seit diesem Jahr haben wir deshalb eine Kooperation mit dem Lederhosentraining, das kostenlos und angeleitet von einem professionellen Fitness-Trainer in 20 bayerischen Städten im Freien stattfindet. In Zukunft freuen wir uns auf weitere spannende und innovative Engagements rund um Sport und Gesellschaft.

finanzwelt: Das Corona-Virus hat Börsenkurse einbrechen lassen und die medizinische Infrastruktur wirkt in vielen Ländern überfordert. Wie gehen Versicherungen mit diesem Thema um?

Gräfer: Die Corona-Pandemie versetzt uns als Gesellschaft in eine Situation, wie sie die meisten von uns noch nie erlebt haben. Jetzt gilt es zusammenzuhalten, konsequent zu agieren und dennoch bei all den beunruhigenden Nachrichten nicht in Panik zu verfallen. Wie die gesamte Wirtschaft, stellt die Krise natürlich auch die Versicherungsbranche vor eine gewaltige Herausforderung. Im Vergleich zu Branchen wie dem Tourismus, der Gastronomie oder dem produzierenden Gewerbe, stehen wir dennoch vergleichsweise gut da. Die Mehrzahl der Kolleginnen und Kollegen kann auf das Arbeiten im Home Office ausweichen und auch unserem Vertrieb stellen wir Möglichkeiten der Online-Beratung zur Verfügung. Wenn jeder bereit ist, für eine gewisse Zeit nötige Einschränkungen in Kauf zu nehmen, werden wir uns zusammen aus dieser schweren Lage herausarbeiten. Das gilt für uns als Versicherung genauso, wie für die Wirtschaft und die gesamte Weltgemeinschaft. Ein Zurück zu Protektionismus und Isolationismus halte ich für grundlegend falsch. Unsere global vernetzte, offene und freie Gesellschaft gilt es mit Ratio, Mut und einer gewissen Portion Optimismus zu schützen. Die aktuelle Krise ist eine Zäsur. Ich bin aber froh, dass wir in einer Gesellschaft leben, die auf die Älteren und Risikogruppen achtet. Mein eigener Vater wird in diesem Jahr 83 Jahre alt und ich hänge sehr an ihm. Und erlauben Sie mir hier auch ein persönliches Statement: Ich finde, dass sowohl Bundes- als auch Landesregierungen in dieser Situation vielfach einen sehr guten Job machen. Von den rechten „Parolenschreiern“ ist nichts zu hören oder zu lesen. Hier übernimmt die vielfach gescholtene Politik Verantwortung. Und das müssen wir als Unternehmen ebenso.

Wie die Unterstützung der Bayerischen in der Corona-Krise angeommen wurde, lesen Sie auf Seite 6