Eine Herzensangelegenheit

20.04.2020

Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische / Foto: © Die Bayerische

finanzwelt: Das klingt wahnsinnig spannend. Da freut man sich auf die Zukunft. Reden wir über Ihre Töchter und Beteiligungen. Sie haben mehre 100 %-ige Töchter wie Pangaea Life, über die wir gleich noch mal reden. Aber auch sum.cumo AG, compexx Finanz AG oder Nettowelt GmbH. Was verbirgt sich dahinter?

Gräfer: Um als Mittelständler zukunftsfähig am Markt agieren zu können, bedarf es neben einer durchdachten Digitalisierungsstrategie eines guten Kooperations- und Partnernetzwerks. Unsere Töchter und Beteiligungen sind Teil dieser Strategie. Die compexx Finanz AG wurde 2005 gegründet und bietet ihren mittlerweile über 50.000 Kunden umfassende, branchenübergreifende Finanzdienstleistungen. Hierbei ist die compexx an keine bestimmten Produktpartner gebunden, sondern greift auf ein Portfolio von Versicherungsgesellschaften, Banken, Bausparkassen sowie Immobilien- und Investmentgesellschaften zurück. Neben Kapitalanlagen bilden individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Vorsorgekonzepte das Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens. Und die Kollegen aus Regensburg inspirieren uns immer wieder zu neuen Höchstleistungen. So stammt beispielsweise die Idee für unsere plusrente aus dem Hause compexx.

finanzwelt: Die plusrente kenne ich. Das ist wirklich eine tolle Idee. Was machen Nettowelt und sum.cumo?

Gräfer: Die Nettowelt GmbH & Co. KG mit Sitz in Goslar ist einer der führenden deutschen Dienstleister im Bereich der Honorarvermittlung und bietet Vertriebspartnern einen umfassenden Service sowie einen Zugang zu den besten Nettopolicen renommierter Lebensversicherer. Die Vertriebspartner konzentrieren sich auf ihre Kunden, Nettowelt übernimmt die Abwicklung sämtlicher Vermittlungs- und Betreuungsentgelte, bietet ein umfangreiches Schulungsangebot und stellt Berechnungs- und Beratungssoftware kostenfrei zur Verfügung. Ein Vergleichsrechner ermöglicht schnelle Kalkulationen. Gemeinsam mit sum.cumo haben wir seit 2016 sehr erfolgreich an der Umsetzung der Online-Strategie gearbeitet. Sum.cumo hat sich überaus erfolgreich entwickelt und konnte in den vergangenen Jahren den Umsatz verfünffachen und die Anzahl der Mitarbeitenden von 28 auf heute über 150 ausbauen, wodurch der Marktwert des Unternehmens entsprechend gesteigert wurde. Ein guter Zeitpunkt, um dem Unternehmen mit neuen Gesellschaftern neue Perspektiven zu ermöglichen. Anfang des Jahres haben wir sum.cumo schließlich an den weltweit agierenden israelischen Softwareanbieter Sapiens International Corporation veräußert. Und wir arbeiten auch in den nächsten Jahren sehr gerne mit den Hamburgern zusammen. Denn so innovativ, schnell und pragmatisch habe ich bisher IT–Unternehmen selten erlebt.

finanzwelt: Den Maklern geläufiger dürften Ihre Beteiligungen an Asspario oder iS2 sein. Wie sehen Sie die Kooperation?

Gräfer: Mit Hilfe unserer Beteiligungen wollen wir ein Netzwerk aus Unternehmen verschiedenster Branchen aufbauen, von dem alle Beteiligten profitieren. Asspario und iS2 sind hierfür exzellente Partner. Asspario bietet sowohl spezielle Lösungen im Retail-Geschäft als auch individuelle gestaltete Versicherungslösungen für Privat- und Gewerbekunden auf vollständig digitalem Wege an. Asspario ist in der Lage, sehr schnell die gewünschten Lösungen anzubieten und sich ganz auf die Anforderungen ihrer Partner einzustellen – ein echter Mehrwert im heutigen Markt. Gemeinsam mit iS2 haben wir 2013 die digitale Unterschrift InSign eingeführt. Bis heute ist sie wohl im Markt führend und wird ab diesem Jahr auch einem breiten Markt im Bereich mittelständischer Unternehmen außerhalb der Versicherungsbranche angeboten.

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