Eine Herzensangelegenheit

20.04.2020

Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische / Foto: © Die Bayerische

finanzwelt: Viele verbinden Digitalisierung mit dem Wegfall der persönlichen Beratung. Dabei steht die Prozessoptimierung hier im Vordergrund. Wie sehen Sie das und was macht die Bayerische diesbezüglich?

Gräfer: Bei allen Vorzügen der Digitalisierung: Menschen möchten in wichtigen Fragen des Lebens von anderen Menschen beraten werden. Elementare Themen legen nur die wenigsten Menschen gerne vollständig in die Hände eines Algorithmus. Dazu zählt die Absicherung der eigenen Arbeitskraft genauso wie die finanzielle Vorsorge für das Alter. Daran wird sich aus unserer Sicht auch in Zukunft nichts ändern, wenn auch vermehrt digitale Werkzeuge zum Einsatz kommen. Viele unserer Vermittler machen es bereits vor. Sie intensivieren Kundennähe und Kundenbindung dank der Flexibilität digitaler Kommunikationskanäle. Für was würden Sie sich entscheiden: Wenn Sie Ihren Berater jederzeit spontan, ortsunabhängig und flexibel nach Rat fragen können und eine individuelle Beratung erhalten oder dafür tage-, unter Umständen sogar wochenlang auf einen Termin warten müssen? Um eine ebenso individuelle wie umfängliche digitale Beratung zu ermöglichen, bieten wir unserem Vertrieb und unseren Kunden schon heute verschiedene Lösungen. Die von unserer Tochter iS2 entwickelte digitale Unterschrift InSign, unser neuer digitaler Kundenmanager oder die zusammen mit dem Start-up flexperto entwickelten Lösungen zur Online-Beratung, sind nur einige Beispiele. Die Beratung in Zeiten der Digitalisierung wird vielfältiger und flexibler – unpersönlicher wird sie auf keinen Fall.

finanzwelt: Reden wir über mein Lieblingsthema: Pangaea Life. Der Name ist gut gewählt. Erzählen Sie doch mal, wie es zu Pangaea Life kam?

Gräfer: Als traditionsreicher Versicherer stand für die Bayerische immer die finanzielle Absicherung ihrer Kunden im Mittelpunkt. Inzwischen reicht das unserer Meinung nach als alleiniges Ziel nicht mehr aus. Wir tragen auch Verantwortung für den Erhalt unserer Umwelt. Um auch hier aktiv mithelfen zu können, haben wir eine neue, nachhaltige Marke gegründet. Der Name Pangaea steht dabei für den Urkontinent der Erde, in dem alle heutigen Kontinente bereits enthalten waren. Dies verdeutlicht die ökologischen, sozialen und ethischen Ziele, denen wir uns verpflichtet fühlen.

finanzwelt: Was Pangaea Life von anderen Nachhaltigkeitsinvestments unterscheidet ist das Impact Investing. Sprich das Geld wird in konkrete Projekte investiert, oder?

Gräfer: Ja, Pangaea Life ermöglicht es jedem Kunden, seine Altersvorsorge in nachhaltige und transparente Sachwert-Anlagen zu investieren. Dies war früher nur institutionellen Anlegern möglich. Entscheidend ist dabei, dass die Beitragseinnahmen tatsächlich in konkrete Projekte zur regenerativen Energiegewinnung fließen. Zum Portfolio des Pangaea Life Fonds zählen etwa Windparks in Dänemark und Norwegen sowie Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen in Portugal. Dies zahlt sich auch finanziell aus, nicht zuletzt da erneuerbaren Energien die Zukunft gehört und in vielen Ländern staatlich subventioniert werden. Daraus folgt eine sehr gute Wertentwicklung der Kapitalanlagen. Das Volumen liegt mittlerweile bei über 180 Mio. Euro und ist breit diversifiziert. Auch die Wertentwicklung von nun rund 8,4 % nach Fondskosten seit Auflage kann sich sehen lassen. Und sehr wichtig: Diese Anlage hat längst nicht die Volatilität, wie wir sie wir aktuell an den Börsen beobachten können. Privat empfehle ich meinen besten Freunden diese Lösung und bin selbst Pangaea Life Kunde.

Wie sich die Bayerische sonst noch engagiert und wie sie vom Corona-Virus betroffen ist, lesen Sie auf Seite 5