Einblicke in den Wohneigentumsmarkt

11.10.2021

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ACCENTRO Real Estate AG veröffentlicht Wohneigentumsreport 2021. Der Wohninvestor bündelt und interpretiert in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Analyse Daten von Gutachterausschüssen zu allen Eigentumswohnungstransaktionen in allen deutschen Großstädten.

Zum 14. Mal erschien letzte Woche der ACCENTRO Wohneigentumsreport 2021 und gibt dieses Mal neben den Entwicklungen am Markt auch Einblicke in die Umsetzungskosten nachhaltiger Ziele. Basis der Untersuchung sind Wohnungseigentumstransaktionen in allen 81 deutschen Großstädten aus dem Berichtsjahr 2020. Im ersten Teil des Berichts werden dann Wohnungsmärkte anhand unterschiedlicher Kriterien verglichen, während der zweite Teil detaillierte Marktdaten aus allen 81 Städten zur Verfügung stellt. Das Team um Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter Kompetenzfeld Finanzmärkte und Immobilienmärkte IW,  untersuchte im Rahmen einer Sonderauswertung außerdem die geschätzten Kosten von energetischen Maßnahmen, die nötig sind, um die Klimaziele der Bundesregierung im Gebäudebestand zu erreichen.

Positiver Trend setzt sich fort

Das Ergebnis des Reports zeigt: die Umsätze aus Wohnungsverkäufen stiegen auch in 2020 weiter an, obwohl gleichzeitig die Anzahl der verkauften Eigentumswohnungen leicht niedriger ausfiel als im Vorjahr. Dabei stieg der Umsatz in 2020 um 3,3 % auf 36,027 Mrd. Euro. Diese Entwicklung ist auf höhere Verkaufspreise zurückzuführen. Dabei fielen die Umsatzsteigerungen in Jena (+ 69,3 %) und Osnabrück (+65 %) am höchsten aus, in den Top-5 des Rankings befinden sich außerdem die Mittelstädte Oldenburg, Heidelberg und Remscheid. Insgesamt sind die Umsätze 2020 in 55 der 81 untersuchten Städte gestiegen.

„Gerade Mittelstädte ziehen Kapitalanleger an. Ausschlaggebend sind neben den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die niedrigeren Einstiegspreise und Vervielfältiger, als es sie in den Top-7 gibt“, erklärt Lars Schriewer, Vorstandsvorsitzender ACCENTRO Real Estate AG. „Diese Entwicklung zeichnet sich seit 2010 ab.“ In den Top-10 Städten mit den stärksten Umsatzsteigerungen seit 2010 finden sich dementsprechend viele östliche Mittelstädte wie Halle (Saale), Chemnitz, Gera oder Rostock aber keine einzige Metropole.

Bauland-Mangel macht sich bemerkbar

In 30 Städten konnte ein leichter Zuwachs von Transaktionen festgestellt werden, der sich vor allem auf ostdeutsche Städte konzentrierte. So erreichte Leipzig mit einem Plus von 702 Verkäufen und 5.217 Transaktionen das größte Wachstum in absoluten Zahlen, gefolgt von Chemnitz mit einem Plus von 228 Verkäufen. Parallel ist in ganz Deutschland ein Mangel an Bauland und verfügbaren Eigentumswohnungen spürbar. In 2020 sank die Anzahl der verkauften Wohnungen um -4,4 % auf 123.299 im Vorjahresvergleich (2019: 128.566 verkaufte Wohnungen). In Berlin (16.473), München (9.845) und Hamburg (6.195) wurden die meisten Wohnungen verkauft. Allein diese drei Metropolen machten damit 26,4 % aller Verkäufe aus. Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart folgen im Ranking auf den Plätzen vier bis sechs. In Frankfurt am Main ist dabei aber mit -17,7 % der größte Rückgang an Verkäufen im Vergleich zu 2019 zu beobachten, gefolgt von Köln (-17,5 %) und Berlin (-11 %).

„Der diesjährige ACCENTRO-Wohneigentumsreport unterstreicht die Stabilität des deutschen Wohnungsmarkts. Es kam zu keinem Corona-Schock – auffällig ist nämlich, dass die Zahl der Städte, in denen mehr als 1.000 Wohnungen verkauft wurden, mit 33 trotz des allgemeinen Verkaufsrückgangs beinahe unverändert geblieben ist. Dies hängt sicherlich mit der gestiegenen Bedeutung des Wohnens zusammen. Gerade während des Lockdowns wurde vielen Menschen bewusst, wie wichtig ein schönes und geräumiges Zuhause ist“, führt Prof. Dr. Michael Voigtländer, IW, aus.

Die Entwicklungen der Top-7-Städte und welche nachhaltigen Investments nötig sind, lesen Sie auf Seite 2.