Ein überraschender Rekord
16.03.2020
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Das zweite Halbjahr hat dem Markt für Unternehmensimmobilien einen überraschenden Jahresrekord beschert. Gewerbeparks bleiben Favorit und waren begehrter als in den vergangenen Jahren. Der Vermietungsmarkt leidet unter Flächenknappheit.
Im vergangenen Jahr wurden Unternehmensimmobilien im Wert von 3,1 Mrd. Euro gehandelt. Nachdem im ersten Halbjahr das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr noch deutlich gesunken war, kommt das neue Rekordvolumen für viele Marktakteure überraschend. Das geht aus dem Marktbericht Unternehmensimmobilien hervor, den die Initiative Unternehmensimmobilien heute veröffentlicht hat. Die Untersuchung zeigt, dass die Entwicklung der Unternehmensimmobilien analog zum gesamten gewerblichen Transaktionsmarkt in Deutschland verläuft. Auch dieser erreichte mit 72,6 Mrd. Euro im Jahr 2019 einen neuen Rekordwert. Gerade Produktionsimmobilien wurden im vergangenen Jahr häufig gehandelt. Die Tendenz zur Eigennutzung von Unternehmensimmobilien sinkt hingegen. Im gesamten Jahr 2019 verkauften Eigennutzer Unternehmensimmobilien im Wert von 530 Mio. Euro, 60 % mehr als im Median der vergangenen fünf Jahre. Dadurch steht Unternehmen mehr Kapital für Forschung und Entwicklung sowie Investitionen in das Kerngeschäft zur Verfügung.
Gewerbeparks favorisiert
Von allen vier Objektkategorien von Unternehmensimmobilien sind Gewerbeparks auch in diesem Jahr die am stärkste nachgefragte und vereinen erneut das größte Investitionsvolumen auf sich. Gründe für deren Beliebtheit sind ihre zentrale Lage und dass sie eine Mischung verschiedener Flächentypen darstellen, indem sie flexibel nutzbare Lagerflächen, etwa für leichte Produktion oder für Lagerung von Materialen, mit Büroflächen kombinieren. Nachdem im Schnitt der vergangenen fünf Jahre ca. 1,05 Mrd. Euro in Gewerbeparks investiert wurde, lag dieser Wert im Jahr 2019 bei knapp 1,2 Mrd. Euro. „Als Corporate Real Estate Unternehmen mit einem Portfolio von rund 11 Millionen m² Fläche sind wir natürlich sehr erfreut über die wachsende Nachfrage nach Unternehmensimmobilien und vor allem nach Gewerbeparks. Als Antwort auf diese Entwicklung bauen wir unsere Development-Aktivitäten aus und schaffen zusätzliche Flächenangebote in der Assetklasse Industrial Light. Ein Beispiel ist die Entwicklung von derzeit vier ‚Siemens Technoparks‘ an den Standorten Erlangen, Nürnberg, Ruhstorf und Tübingen, bei denen wir Traditionsstandorte von Siemens in gemischt genutzte Gewerbeparks umwandeln“, erklärt Dr. Zsolt Sluitner, CEO von Siemens Real Estate (SRE) und seit 2015 Mitglied der Initiative Unternehmensimmobilien.
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