„E-Scooter sind keine Spielzeuge“

Deutsche Versicherer haben zweieinhalb Jahre nach der Zulassung von E-Scootern im Straßenverkehr eine erste Schadensbilanz vorgelegt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stuft E-Scooter nach dieser Auswertung ähnlich wie Mofas und Mopeds ein.

„2020 wurden mit rund 180.000 versicherten Fahrzeugen 1.150 Unfälle verursacht, bei denen Dritte zu Schaden kamen“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer, Jörg Asmussen. „Die Kfz-Haftpflichtversicherer zahlten für jeden dieser Unfälle im Schnitt rund 3.850 Euro. Seit Juni 2019 dürfen E-Scooter und andere sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Wie auch Mofas und Mopeds benötigen sie dafür eine Betriebserlaubnis des Kraftfahrtbundesamtes und unterliegen der Versicherungspflicht. E-Scooter-Besitzer müssen für ihren Scooter also eine eigene Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen und diese durch eine Versicherungsplakette am Fahrzeug nachgeweisen.

Asmussen findet: „Die hohen Entschädigungen zeigen, wie gut und richtig die Entscheidung des Gesetzgebers war, eine Versicherungspflicht für E-Scooter einzuführen. Gerade wenn sie verbotenerweise auf dem Gehweg fahren, sind die E-Scooter eine große Gefahr für Fußgänger. Er appelliert zudem an Ordnungsämter und Polizei, die geltenden Regeln konsequent durchzusetzen: „E-Scooter sind keine Spielzeuge. Sie gehören nicht auf den Gehweg, dürfen nicht von Kindern unter 14 Jahren und nicht zu zweit oder gar zu dritt gefahren werden.“

Zum 01. März 2022 steht der jährliche Schilderwechsel an. Die rund 2,1 Millionen Mofas, Mopeds, E-Scooter und anderen Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen dürfen dann nur noch mit grünen Schildern am Straßenverkehr teilnehmen. Die blauen Nummernschilder verlieren ihre Gültigkeit. Wer damit weiterfährt, hat keinen Haftpflichtversicherungsschutz mehr, macht sich strafbar und muss Schäden aus eigener Tasche zahlen. Die neuen Kennzeichen sind direkt bei den Kraftfahrtversicherern erhältlich. (lb)