Due Diligence oder Vertrauen beim Firmenkauf?

22.04.2022

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Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, wie man Unternehmen bewertet, Zahlen, Daten und Fakten überprüft. Bestimmt haben Sie schon von der „Due Diligence“ gehört. Wikipedia sagt dazu: „Eine Due-Diligence-Prüfung, entsprechend dem englischen Rechts- und Geschäftsjargon oft verkürzt zu Due Diligence (DD), ist der Anglizismus für eine sorgfältige Prüfung, die – im Regelfall durch den Käufer veranlasst – beim Unternehmenskauf, Erwerb von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien […] erfolgt.” Dieses Verfahren benötigt seine Zeit, Einsatz diverser Beteiligter (Steuerberater:innen, Anwältinnen sowie Anwälte) und Geld. Das Unternehmen wird einmal auf den Kopf gestellt, um maximale Klarheit darüber zu bekommen, was gekauft wird.

Vertrauen

Ich setze bei meinen Mandanten auf ein anderes Verfahren. Wir gestalten die Prüfungen nicht ganz so tief und langwierig, um mehr über den Kaufvertrag zu regeln. Quasi nach dem Motto: „Wir schauen uns in die Augen, Du sagst mir, was alles da ist, ich glaube Dir und wir schreiben es genauso in den Vertrag“. Wir sichern dies dann mit diversen Garantien ab. Dadurch wird der Vertrag etwas länger. Das geht jedoch wesentlich schneller als eine DD, hat aber auch das Risiko, dass der Garantiegeber bei Nichterfüllung einer Garantie nicht herangezogen werden kann. Ein guter Rentenanbieter gibt dem künftigen Maklerrentner hierfür Sicherheit.

Share Deal mit Vertrauen

In den letzten Wochen war ich beim Verkauf von drei Firmen (Share Deals) behilflich. Mit erfahrenen Steuerberater:innen und Anwältinnen sowie Anwälten konnte ich die Versorgung meiner Mandantinnen und Mandanten zuverlässig sicherstellen. Klar, mittlerweile sind einige Punkte Standards, jedoch benötigt jede Situation seinen individuellen Schliff und Herangehensweise. Bei dem einen Kauf ist es relativ klar: Es besteht ein Kaufpreis, wir übernehmen die Anteile, behalten einen kleinen Beitrag zur Sicherheit ein und dann kann es auch schon losgehen. Bei dem anderen Kauf bleibt die Geschäftsführerin oder der Geschäftsführer noch fünf Jahre weiter beschäftigt, möchte die Bezahlung für das Unternehmen aufgeteilt haben in Kaufpreiszahlung und 5-jähriger laufender Beteiligung. Da ist es schon wieder was anderes.

Der reine Asset Deal

Aber so kompliziert muss es ja auch nicht immer sein – es gibt auch den reinen Asset Deal! Da verkauft die/der Ruheständler:in „nur” seinen Bestand (eigentlich den Anspruch auf die Courtage), so benötigt es keiner Firmenprüfung, sondern „nur” einer Bestandswert-Ermittlung, um mit der/dem Käufer:in einig zu werden. Klar, dann gilt es, die Frage zu klären: Wie kommt man an die Daten? Wie informieren wir die Kundinnen und Kunden? Wo liegen die Bestände? Immer wieder werde ich auch nach Standard-Kaufverträgen gefragt. „Hi Dirk, ich will nur einen kleinen Bestand kaufen, hast Du da einen Standardvertrag?”. Aus den oben genannten Gründen rate ich von so etwas ab. Ich erinnere mich noch gut an den Kauf der ersten beiden kleineren Bestände. Die hatte ich mal für mich persönlich gekauft. Für den Kauf hatte ich mir auch irgendwas Vertragliches „zusammengebastelt”. Aktuell sieht es so aus, dass ich da mit einem blauen Auge davongekommen bin. Machen würde ich das heute jedoch nicht mehr.

Fazit

Egal welchen Weg man wählt: Share Deal mit Vertrauen, Asset Deal, Due Diligence, Garantien usw. Meine Empfehlung aus Jahren der Erfahrung ist eindeutig: Investiert in Personen, die Euch dabei unterstützen. Ob Steuerberater:innen, Rechtsanwältinnen, Rechtsanwälte oder spezialisierte Berater:innen. Am Anfang gespart wird meist hinten raus teuer. Ich habe aus den gemachten Erfahrungen „Standards” entwickelt und stelle diesen meinen Partner:innen zur Verfügung. Diese können dann durch kleinere Anpassungen individualisiert werden. Vorteil für unsere Partner:innen ist: Diese Anpassungen werden wesentlich günstiger sein, als das, was wir investieren und investiert haben, da wir bereits so ziemlich alle Fälle einmal vollzogen haben. Somit profitieren alle davon – auch andere Marktteilnehmer:innen. Warum wir das dennoch machen? Weil wir so ticken. Wer gibt, bekommt. Und mal ehrlich: Der Markt gibt genügend für alle her.

Autor: Dirk Henkies, CSO Maklerrente blau direkt GmbH & Co. KG