Dr. Schmitz: Aktien und Rohstoffe bleiben Trümpfe

13.05.2013

Dr. Holger Schmitz

Der DAX auf Rekordniveau, der Goldpreis auf Talfahrt und ein anhaltend niedriges Zinsniveau. Was sollen Investoren mit ihrem Ersparten machen? Welche Assetklassen lohnen sich noch? "finanzwelt" bat Dr. Holger Schmitz, Vorstand der SCHMITZ & PARTNER AG, um einen Kommentar.

"Mit Aktien und Rohstoffen wie Gold und Silber können sich Anleger unserer Meinung nach langfristig am besten vor Kaufkraftverlusten schützen. Durch die schleichende Enteignung – hier sei das Stichwort negative Realzinsen genannt – wird Inhabern von Staatsanleihen zunehmend Geld entzogen. Auch Immobilieninhaber sind nicht wirklich sicher. Die kürzlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagene Einführung einer Zwangsabgabe auf Vermögen (insbesondere auf Immobilien) deutet nur eine Option an, die der Staat im Hinblick auf weitere Einnahmequellen wählen könnte. Vom Anleger selbst werden diese Gefahren für sein Vermögen jedoch nur selten wahrgenommen. Substanzsteuern wie beispielsweise eine Vermögensabgabe werden Deutschland aber über kurz oder lang das Genick brechen. Dagegen sind Erhöhungen der Einkommenssteuer das kleinere Übel, denn hier wird irgendwann der Lerneffekt (Laffer-Kurve) einsetzen. Aktienbesitzer betrifft diese Enteignungsthematik dagegen nicht, da sie aktuell weder unter die Vermögensabgabe fallen würden noch negative Realzinsen aufweisen.

Zusätzlich wird die Geldmenge durch die Europäische Zentralbank (EZB) weiter aufgebläht. Die erneute Senkung des Leitzinses unterstreicht diesen Kurs. Das führt unter anderem zu steigenden Preisen – zum Beispiel für Immobilien. Nicht nur hier zeigt sich die Inflation ganz deutlich. Als Folge der Inflation wird das Papiergeld irgendwann zum inneren Wert zurückkehren, und der liegt bei null. Die einzige Chance, sich dagegen einigermaßen abzusichern, sind Investments in Aktien als Sachwerte sowie physisches Gold und Silber. So können Anleger am ehesten dem Kaufkraftverlust der Papierwährung entgegenwirken."

Das Hintergrundgespräch führte Alexander Heftrich