Dividendenstrategien machen weiter Sinn!

30.10.2020

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Im Interview mit der finanzwelt-Redaktion erklärt Thomas Meier, Portfoliomanager des MainFirst Global Dividend Stars, warum es auch künftig Sinn macht, Dividenden und entsprechende Fondsstrategien in Betracht zu ziehen. 

finanzwelt: Der Zins ist tot. Die Dividende ist der „neue Zins“. So war überall zu lesen. Nun haben Unternehmen weltweit ihre Dividenden gekürzt. Sind Dividendenstrategien passé?

Thomas Meier: Definitiv nicht. Ausschüttungsstarke, werthaltige Aktien können, wie auch in der Vergangenheit, nach wie vor eine sinnvolle Anlageoption im breitdiversifizierten Portfolio sein. Natürlich mussten viele Unternehmen insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie ihre Ausschüttungen kürzen oder aufschieben. Das ändert jedoch nicht per se etwas an der Attraktivität von Dividendenstrategien. Vielmehr offenbart es die Notwendigkeit eines disziplinierten und bewährten Prozesses zur Identifizierung von Qualitätsunternehmen, die gerade auch jetzt in der Lage sind, Dividendeneinnahmen nicht nur zu generieren, sondern auch aufrechtzuerhalten. Darin liegt die Herausforderung. Die Anleger auf der anderen Seite tun gut daran, nicht allein auf eine hohe Ausschüttung der Unternehmen zu schielen.

finanzwelt: Wie identifizieren Sie erstklassige Dividendenwerte?

Meier: Zu den Dividendenkriterien zählen abseits der puren Dividendenrendite insbesondere auch stichhaltige Indikatoren, die Aufschluss über das mögliche und nachhaltige Dividendenwachstum geben. Die Qualitätskriterien beinhalten Faktoren wie die Profitabilität einer Gesellschaft, Kennzahlen aus der Bilanz, die Marktkapitalisierung und verschiedene Risikomerkmale. Ein Unternehmen kommt in die engere Wahl, wenn es eine Reihe von Anforderungen erfüllt und es sich neben den Kennzahlen auch besonders durch eine gute Managementqualität sowie eine attraktive Wettbewerbsposition hervorhebt. Im aktuellen sehr herausfordernden Umfeld zeigt sich, dass zwischen den verschiedenen Branchen deutliche Unterschiede in Bezug auf Dividenden herrschen. Insbesondere diejenigen Firmen, die schon vor der Krise stark gewesen sind, bereitet die aktuelle Situation oftmals weniger Schwierigkeiten. Mitunter kommen sie sogar gestärkt aus der Krise hervor.

finanzwelt: Was zeichnet den MainFirst – Global Dividend Stars aus?

Meier: Entscheidendes Anlagekriterium des MainFirst - Global Dividend Stars ist der Fokus auf die Nachhaltigkeit des Dividendenprofils. Charakteristisch ist ferner die Diversifikation nach Regionen, Sektoren und Marktkapitalisierungsgrößen anstelle der Orientierung an einer Benchmark. Besonders hervorzuheben ist die zugrundeliegende Barbell-Strategie mit einem ausgewogenen Value-Investing-Ansatz. Das bedeutet, der Fonds investiert einerseits in konservative, defensive Kerninvestments, andererseits erfolgt eine deutliche Beimischung von wachstumsstarken klein- und mittelgroßkapitalisierten Unternehmen (z.B. Hidden Champions). Aktuell kommen US-amerikanische und deutsche Werte zusammen auf einen Anteil von etwas mehr als 50 Prozent.

finanzwelt: Sie sind bestimmt immer auf der Jagd nach neuen Portfolio-Kandidaten. Können Sie uns Beispiele nennen?

Meier: Zum einen im hohen Norden die finnische Musti Group, die auf Heimtierbedarf und -pflege spezialisiert ist. Ein äußerst interessantes Unternehmen, das erst kürzlich den positiven Markt- und Wachstumsausblick bekräftigt hat und sein Filialnetz vergrößert. Zum anderen die mittelständische italienische Firma Carel Industries SpA, die ihren Fokus auf Regelungstechnik und Befeuchtung für Klima- und Kälteanlagen legt. Das Unternehmen ist exzellent positioniert und wurde erst jüngst wiederholt ausgezeichnet.

Aber auch eine RWE-Aktie ist im Fonds vertreten. Der Konzern hat im vergangenen Jahr einen radikalen Strategieschwenk hin zu erneuerbaren Energien eingeleitet. Eine erfolgversprechende Neuausrichtung, die sich auch im nachhaltigen Dividendenwachstum widerspiegeln könnte. (ah)

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