Dividendenstrategie für semiprofessionelle Investoren
16.12.2024
Dyrk Vieten. Foto: ficon
Für semiprofessionelle Investoren wie Stiftungen und Pensionskassen bieten Dividenden eine stabile Einkommensquelle, die zur Sicherung der laufenden Ausschüttungen dient und damit zur Erfüllung institutioneller Zwecke beiträgt. Eine gezielte Dividendenstrategie schafft finanzielle Stabilität und kann als Instrument für Inflationsschutz dienen.
Dividenden aus Aktien stellen für semiprofessionelle Investoren wie Stiftungen und Pensionskassen eine attraktive Möglichkeit dar, stabile und kontinuierliche Ausschüttungen zu generieren. Diese Ausschüttungen spielen eine entscheidende Rolle, um die notwendigen Mittel zur Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben und Verpflichtungen sicherzustellen. Gerade für Stiftungen, deren Zweckverwirklichung auf regelmäßigen Erträgen basiert, und für Pensionskassen, die Rentenzahlungen langfristig sicherstellen müssen, sind Dividenden eine wichtige Einkommensquelle, ohne regelmäßig auf das Grundkapital zurückgreifen zu müssen.
Dividendenaktien bieten den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Anleihen eine potenziell höhere Rendite bei gleichzeitigem Inflationsschutz bieten können. Durch regelmäßige Dividendenerhöhungen kann zudem der Ertrag langfristig steigen, was besonders für Institutionen von Bedeutung ist, die ihre Mittel an die Teuerungsrate anpassen müssen. Eine Dividendenstrategie fördert also nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern kann auch das realwirtschaftliche Wachstum im Portfolio unterstützen. Hinzu kommt, dass Dividenden in der Regel weniger volatil sind als Aktienkurse, was das Risiko senkt, auf schwankende Kapitalmärkte angewiesen zu sein.
In Anlagerichtlinien semiprofessioneller Investoren sollte diese Strategie explizit verankert werden. Da die Ausschüttungserfordernisse vieler Institutionen recht strikt definiert sind, stellt die Festlegung auf dividendenorientierte Aktien eine strategische Notwendigkeit dar. Anlagerichtlinien schaffen dabei den Rahmen, um sicherzustellen, dass die angestrebten Erträge durch stabile und werthaltige Aktien erzielt werden. In der Regel wird dabei nicht nur die Höhe der Dividende betrachtet, sondern auch deren Zuverlässigkeit und die Ausschüttungspolitik der Unternehmen, in die investiert wird. Dies gewährleistet, dass die Portfoliostruktur den Anforderungen an Liquidität und Ertrag langfristig gerecht wird und die institutionellen Ziele gewahrt bleiben.
In den Anlagerichtlinien semiprofessioneller Investoren ist es entscheidend, eine Dividendenstrategie explizit festzuschreiben, um kontinuierliche Ausschüttungen zu gewährleisten. Oft enthalten die Richtlinien etablierter Institutionen jedoch streng konservative Vorgaben, die auf sehr risikoarme oder festverzinsliche Anlagen abzielen.
Gerade bei älteren Anlagerichtlinien, die in Zeiten anderer Marktbedingungen formuliert wurden, kann es nötig sein, Aktien als Ertragsquelle explizit zuzulassen und damit auch die Dividendenstrategie anzupassen. Ein Grund dafür ist die anhaltend niedrige Verzinsung festverzinslicher Anlagen, die oft nicht mehr ausreicht, um die gewünschten Ausschüttungen zu sichern. Die Einbeziehung von dividendenorientierten Aktien kann in diesen Fällen dazu beitragen, die nötigen Erträge zu erzielen, ohne die Grundsätze des Vermögenserhalts zu gefährden. Insbesondere Unternehmen mit einer stabilen Dividendenpolitik bieten verlässliche Erträge und können die Volatilität im Portfolio durch regelmäßige Ausschüttungen reduzieren. Darüber hinaus schützen Aktieninvestments, wenn sie langfristig ausgerichtet sind, vor Inflation und bieten zusätzliches Wachstumspotenzial – ein Vorteil, den festverzinsliche Anlagen allein nicht bieten können. Für Stiftungen und Pensionskassen, die auf lange Sicht angelegt sind und deren Ausschüttungen oft an die Teuerungsrate angepasst werden müssen, wird es daher immer wichtiger, flexiblere und zeitgemäße Anlagerichtlinien zu etablieren. Diese neuen Vorgaben sollten nicht nur die Höhe und Regelmäßigkeit der Dividendenrenditen berücksichtigen, sondern auch Qualitätskriterien für die Auswahl von Unternehmen definieren, beispielsweise Stabilität, Branchenvielfalt und Bonität.
Marktkommentar von Dyrk Vieten, Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH.