Dieser Restwert ist bei E-Autos zu erzielen

04.09.2019

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Selten hat ein Auto von der Fabrik bis zum Schrottplatz ausschließlich einen Besitzer. Deshalb ist beim Autokauf durchaus interessant, wie viel Geld man beim Wiederverkauf erzielen kann. Die ING hat nun die Restwerte von Elektroautos im Vergleich zu Verbrennungsmotoren untersucht.

In den Anfangsjahren des Automobils war der Elektromotor als Antriebsart stärker verbreitet als der Verbrennungsmotor. Durch die geringe Reichweite und die Verfügbarkeit billigen Öls fristeten die Elektroautos aber ab ca. 1910 ein Schattendasein – zumindest für die nächsten hundert Jahre: In Zeiten zur Neige gehenden und damit teurerer werdenden Öls und der Diskussion um Schadstoffbelastung, wird das Elektroauto immer häufiger als Alternative ins Spiel gebracht und auch entsprechend politisch gefördert. So wurden allein im vergangenen Jahr in Deutschland 43,9 % reine Elektrofahrzeuge mehr zugelassen als im Jahr davor. Dennoch spielen Elektro- und Hybridautos mit einem Anteil von 0,5 % an den insgesamt ca. 47 Mio. PKW weiterhin nur eine äußerst untergeordnete Rolle.

Welchen Wertverlust erleidet ein Elektroauto?

Ein Auto ist eine teure Investitionen, nicht wegen eines gewöhnlicherweise fünfstelligen Kaufpreises, sondern auch wegen des hohen Wertverlustes. Gilt das für Verbrennungs- und Elektromotor in gleicher Weise? Dieser Frage ist die ING nachgegangen und die im Markt angebotenen Elektro- und Verbrennermodelle diesbezüglich miteinander verglichen. Als Ausgangspreis wurde dabei eine Aufstellung vom ADAC herangezogen, in der Elektro- und Verbrenner-PKW mit einer ähnlichen Ausstattung miteinander verglichen wurden. Dabei zeigt sich, dass Elektroautos durchaus in der Lage sind, einen großen Teil ihres ursprünglichen Wertes zu erhalten und sich mit ihren Restwerten auf dem Niveau von Benzinern bewegen. Der durchschnittliche Restwert der betrachteten Elektromodell liegt sogar leicht über dem von Benzinern.

Ergebnisse mit Einschränkungen

Die Studienautoren verweisen jedoch darauf, dass die Restwertentwicklung bei Elektrofahrzeugen ein noch recht junges Terrain ist, weil diese erst seit Anfang des Jahrzehnts großflächig auf den Markt kommen und die Auswahl an Gebrauchtwagen deshalb deutlich geringer ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Aufgrund der geringen Reichweite werden Elektroautos auch deutlich seltener für längere Strecken eingesetzt, womit auch ihre durchschnittliche Kilometerleistung deutlich geringer ist als bei Verbrennern. Einschränkend hinzu kommt, dass der Markt für Elektroautos aufgrund seines geringen Alters durch stetige Bewegung und Veränderung, sowohl in technischer als auch kommerzieller Seite, geprägt ist, was eine Vergleichbarkeit schwierig macht. Bspw. hat Tesla die Einstiegspreise für einige Modelle um über 20.000 Euro gesenkt, nachdem es seinen Vertrieb ausschließlich auf Online-Bestellungen umgestellt hatte. Jedoch wurden die Preise zuvor noch deutlich erhöht. Durch solche Preisänderungen wird der Restwert der Autos ebenfalls beeinflusst.

Wie sich die Restwerte von E-Autos künftig entwickeln könnten, lesen Sie auf Seite 2