Diesel-Skandal wird zum Rekord-Schadensereignis

16.06.2021

Foto: © Rainer Fuhrmann - stock.adobe.com

Am 18. September 2015 wurde bekannt, dass VW eine illegale Abschalteinrichtung für seine Diesel-Fahrzeuge nutzt – der Beginn des Dieselskandals, in dem noch weitere Autohersteller verwickelt sind. Wie aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, bedeutet der Skandal auch eine enorme Belastung für die Versicherungswirtschaft.

Bis Ende Mai mussten die Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal mehr als eine Milliarde Euro ausgeben. Seit Oktober, als der GDV das zuvor letzte Mal die Zahlen erhoben hatte, sich nochmals ca. 60.000 Rechtsschutzfälle und ein Mehraufwand von mehr als 250 Mio. Euro hinzugekommen. Insgesamt haben bislang mehr als 350.000 Kunden im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ihre Rechtschutzversicherung in Anspruch genommen. Pro Dieselfall liegt der durchschnittliche Schadenswert bei ca. 26.000 Euro. Ein wesentlicher Grund für diesen hohen Durchschnittswert sind höherpreisige Fahrzeuge, zuletzt bspw. Wohnmobile.

"Der Diesel-Skandal ist das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Ein Ende der Verfahren sei noch nicht in Sicht; der Kreis der betroffenen Hersteller weite sich noch aus. „Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist inzwischen auf über 9 Milliarden Euro gestiegen“, so Asmussen weiter.

Der Skandal hat zudem einen großen Anteil am Gesamtschadensaufwand der Rechtsschutzversicherer: So bearbeiten diese laut GDV ca. vier Millionen Fälle und leisten dafür ca. drei Milliarden Euro. (ahu)

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