Diese Optionen gibt es bei der Immobilienfinanzierung
25.11.2019
Dr. Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München / Foto: © Dr. Lux & Präuner
Bei der Finanzierung einer Immobilie hat der Käufer verschiedene Optionen. Doch welche Möglichkeit passt zu wem? Verbreitet sind heute vor allem das Annuitätendarlehen, Volltilgerdarlehen und Bausparsofortdarlehen.
Annuitätendarlehen sind der Klassiker und nehmen mit 70 Prozent den größten Marktanteil ein. Die Monatsrate von Annuitätendarlehen bleibt stets gleich. Sie setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsteil zusammen. Weil bei dieser Finanzierung Schulden abgezahlt werden, sinkt der Zinsanteil stetig, der Tilgungsanteil steigt. Angesichts der hohen Finanzierungsbeträge - im Durchschnitt ca. 250.000 Euro verbleibt nach Ablauf der Zinsbindung meist eine Restschuld, für die es eine Anschlussfinanzierung zu finden gilt.
Was ist ein Volltilgerdarlehen?
Es ist eine besondere Form des Annuitätendarlehens. Die Rate setzt sich ebenfalls aus Zins- und Tilgungsteil zusammen - nur mit dem Unterschied, dass es von vornherein das Ziel ist, die Immobilie komplett abzubezahlen. Das klingt gut, hat in der Praxis aber erhebliche Nachteile: Ein Volltilgerdarlehen ist gegenüber klassischen Annuitätendarlehen unflexibler. Die meisten Anbieter schließen Anpassungen der Tilgungsrate und Tilgungspausen aus. Ebenso sind Sondertilgungen ausgeschlossen. Außerdem: Soll ein Haus innerhalb von 15 Jahren abgezahlt sein, liegt die jährliche Tilgungsrate bei immerhin knapp sechs Prozent. Auch wenn die Sollzinsen mittlerweile unter Prozent jährlich liegen, schlägt die monatliche Rate bei einem Darlehen von 300.000 Euro schnell mal mit rund 2.000 Euro zu Buche. Für die meisten kommen Volltilgerdarlehen daher erst zum Abbau der Restschulden in Betracht.
Was ist ein Bausparsofortdarlehen?
Ähnlich dem Volltilgerdarlehen steht auch hier von Anfang an fest, wie Sie Ihre kompletten Schulden abbezahlen. Dennoch sind die Darlehensformen grundverschieden. Bei einem Bausparsofortdarlehen leihen Sie sich von der Bank das benötigte Darlehen für die Finanzierung und schließen zugleich einen Bausparvertrag ab. Die Monatsraten sind über die komplette Laufzeit konstant. Die Finanzierung teilt sich in zwei Phasen: Während der ersten Phase, in der Regel zehn oder 15 Jahre, zahlen Sie zunächst keine Schulden ab. Ein Teil der Rate fließt in Zinsen, der andere wird zum Ansparen der Bausparsumme genutzt. Ist der Bausparvertrag zuteilungsreif, wird Ihnen die gesamte Bausparsumme aus dem Sparguthaben und dem übrigen Darlehen ausgezahlt. Mit diesem Geld lösen Sie das Vorausdarlehen ab. In der nun beginnenden zweiten Phase des Darlehens begleichen Sie Ihre Schulden gegenüber der Bausparkasse.
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