Diese Optionen gibt es bei der Immobilienfinanzierung
25.11.2019
Dr. Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München / Foto: © Dr. Lux & Präuner
Der Knackpunkt liegt im Zinsrisiko. Zwar garantieren einige Bausparkassen - wenn sie selbst auch das Vorausdarlehen vergeben - den Zinssatz für das Darlehen bei Vertragszuteilung. Wenn diese Kombidarlehen über Banken vergeben werden, besteht aber oft ein Finanzierungsrisiko zwischen dem Ende der Zinsbindung und der Vertragszuteilung des Bausparvertrags. Noch dazu dürfen die Bausparkassen den Termin für die Vertragszuteilung, also die Auszahlung des Bauspardarlehens, nicht garantieren. Verzögert sich die Auszahlung, benötigen Hauskäufer eine Zwischenfinanzierung, und die kann teuer werden.
Wie viel Sondertilgung sollte möglich sein?
Bei Annuitätendarlehen sind jährliche Sondertilgungen bis zu fünf Prozent der Kreditsumme mittlerweile üblich. Zusätzlich höhere Sondertilgungen kann Aufschlag kosten. Die Mehrkosten lohnen sich selten: Wer fünf Prozent Sondertilgung vereinbart, kann bei einem Darlehen von 300.000 Euro jährlich 15.000 Euro sondertilgen. Wer sich regelmäßig höhere Beträge leisten kann, sollte lieber monatlich höhere Tilgungsraten vereinbaren. Bei Volltilgerdarlehen sind keine Sondertilgungen möglich. Bei Bausparsofortdarlehen sind sie in der ersten Finanzierungsphase ebenfalls ausgeschlossen. In der zweiten Phase, wenn das Bauspardarlehen ausgezahlt wurde, kann das Darlehen jederzeit komplett und kostenlos abbezahlt werden. Wer also eine Erbschaft oder einen Lottogewinn bekommt, kann seine Schulden auf einen Schlag loswerden und Zinsen sparen. Ähnliches gilt für alle klassischen Darlehen, die ihren Zins für 15 Jahre oder länger festgeschrieben haben: Laut Paragraph 489 BGB hat ein Darlehensnehmer nach zehn Jahren ein Kündigungsrecht, mit sechsmonatiger Kündigungsfrist. Möglich ist dann ebenfalls, das komplette Darlehen abzubezahlen.
Kann ich die Tilgungsraten anpassen?
Tilgungswechsel sind in Annuitätendarlehen möglich. Diese Option lassen sich die Finanzierer meist über eine kleine Gebühr bezahlen. Dennoch gilt es, hier aufzupassen: Einige Anbieter fordern statt einer Pauschale einen Zinsaufschlag, der schnell deutlich teurer werden kann.
Kolumne von Dr. Marc-Oliver Lux, Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München