Die Stuttgarter und die SDK planen Fusion

22.10.2024

Dr. Guido Bader, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter (links) und Dr. Ulrich Mitzlaff, Vorstandsvorsitzender der SDK / Foto: © Stuttgarter, SDK

Die SDK und Die Stuttgarter geben heute bekannt, dass sie gleichberechtigt und auf Augenhöhe einen Zusammenschluss zu einer gemeinsamen Unternehmensgruppe prüfen wollen. Der Zusammenschluss würde jeweils aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke erfolgen.

Beide Versicherungsgruppen verfügen über signifikante Gemeinsamkeiten und zugleich über wertvolle, sich optimal ergänzende Unterschiede. Dies ergibt in Summe eine herausragende Kombination, die die SDK und Die Stuttgarter zusammenführt. Vereint entsteht eine stärkere Versicherungsgruppe mit Fokus auf das Kranken-, Leben- und Unfallgeschäft mit rund 1.600 Mitarbeitenden, über 1,8 Milliarden Euro gebuchten Bruttobeiträgen, rund 1,94 Millionen Versicherungsnehmerinnen und -nehmern sowie einer Bilanzsumme von über 18 Milliarden Euro.

„Große Übereinstimmungen tragen die Idee eines Zusammenschlusses: Wir sind jeweils Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, verfügen über vergleichbare Kennzahlen im Bereich Bilanzgröße, Bruttobeiträge sowie Kapitalanlage. Zudem stehen die Menschen als Mitglieder und Mitarbeitende im Mittelpunkt unserer beiden Missionen und Empathie sowie Nahbarkeit gegenüber Vertriebspartnerinnen und -partnern sowie Kundinnen und Kunden sind zentrale Merkmale beider Gesellschaften“, erklären die beiden Vorstandschefs, Dr. Ulrich Mitzlaff (SDK) und Dr. Guido Bader (Stuttgarter), die Beweggründe. Und ferner: „Gleichzeitig sind wir in bedeutsamen Aspekten unterschiedlich: Die Stuttgarter ist auf das Leben- und Unfallgeschäft fokussiert, die SDK auf die Krankenversicherung. Die Stuttgarter vertreibt über Versicherungsmakler und Mehrfirmenvertreter, die SDK bedient einen Vertriebswegemix aus Ausschließlichkeit, Banken, freien Vermittlern und Direktvertrieb. Vereint ergänzen sich diese unterschiedlichen Stärken zu einem enormen Potenzial.“

Komplettierter, spezialisierter Personenversicherer als Zielsetzung

Durch den Zusammenschluss der beiden Gruppen könnte ein komplettierter und zugleich spezialisierter Personenversicherer mit einem stark diversifizierten und deutschlandweit aufgestellten Vertriebswegemix entstehen. Die Vorstände beider Gruppen sind von starken Impulsen und Effekten in allen Bereichen überzeugt. Vereint entstünde ein größeres Wachstumspotenzial durch die komplementären Vertriebswege sowie Produktsparten. Vereint böten sich stärkere Synergien bei Personalgewinnung und -entwicklung, bei Produkt- und Technologieinnovationen sowie IT-Investitionen. Vereint ergäbe sich eine Stärkung gegenüber volatilen Rahmenbedingungen und für die Umsetzung regulatorischer Anforderungen.

Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit als Dach der neuen Gruppe

Die Aufsichtsräte sowohl der Stuttgarter als auch der SDK haben in ihren letzten Sitzungen die erforderlichen Beschlüsse gefasst, um den Zusammenschluss nun näher zu prüfen und Entscheidungen der Organe der beteiligten Unternehmen vorzubereiten. Der weitere Plan sieht vor, die Mitglieder- bzw. Abgeordnetenversammlungen der SDK sowie der Stuttgarter Mitte des kommenden Jahres um die notwendigen Beschlüsse für eine schrittweise Integration der Gesellschaften in eine gemeinsame Gruppe zu bitten. Im Zielbild sollen Vorstandsgremien in Personalunion der Vorstandsmitglieder der beiden Gruppen sowie integrierte Aufsichtsgremien unter dem Dach eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit gebildet werden.

Es gibt keine Bestrebungen, Arbeitsplätze abzubauen

Beide Vorstandschefs betonen deutlich, dass die maßgeblichen Gründe für den eventuellen Zusammenschluss das resultierende Wachstumspotenzial, die wachsende Investitionskraft sowie die Verdünnung regulatorischer Kosten seien. Es sei daher definitiv nicht das Ziel, Arbeitsplätze abzubauen, sondern vielmehr der Erhalt der Belegschaften. Der Fachkräftemangel und die Wettbewerbssituation werden den Mitarbeitenden beider Häuser erweiterte Entwicklungsmöglichkeiten bieten, durch Automatisierung und Digitalisierung freiwerdende Ressourcen sollen für Serviceinnovationen und Wachstumsinitiativen eingesetzt werden. Sowohl die beiden heutigen Standorte der Hauptverwaltungen in Stuttgart sowie Fellbach als auch die Landes- sowie Vertriebsdirektionen würden erhalten bleiben. Die Ratio eines Zusammenschlusses sowie alle weiteren Schritte und auch das kulturelle Zusammenwachsen der Belegschaften werden unter starker Einbeziehung und Partizipation der Arbeitnehmervertretungen beider Häuser sowie der Mitarbeitenden in den kommenden Monaten entwickelt und Befassungen der dazu berufenen Organe und Gremien vorangetrieben. (mho)