Die Risiko-Wahrnehmung sinkt

02.08.2023

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Zum zweiten Mal hat die HDI Versicherung nach 2022 auch in diesem Jahr die Cyber-Lage bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland untersucht und eine umfangreiche Studie erstellt. Über 700 Entscheider in Versicherungs- bzw. IT-Fragen von KMU sowie Selbstständige wurden dazu Ende 2022 interviewt.

Die Bedrohung durch Cyberkriminalität ist allgegenwärtig, auch für deutsche KMU. Wie gehen Verantwortliche in diesen Unternehmen mit der Herausforderung um? Wie informieren sie sich? Wie schätzen sie die Bedrohung ein? Welche Präventionsmaßnahmen ergreifen sie? Diese und andere Fragen rund um das Cyber-Thema hat die HDI Versicherung den Entscheidern gestellt und Ergebnisse in Form eines Booklets zusammengefasst.

„Wir wollen über die Veröffentlichung Entscheider in Unternehmen, Vertriebspartner und andere Interessierte an den Ergebnissen teilhaben lassen. Und wir möchten damit zur Verbesserung des Cyberschutzes in Unternehmen beitragen“, erklärt Christian Kussmann, Vorstand Firmen und Freie Berufe der HDI Versicherung.

Seit Jahren gibt es zwei Trends hinsichtlich der Risikowahrnehmung des Cyberrisikos bei Unternehmen. Zum einen wird das Cyberrisiko inzwischen als Top-Risiko für Unternehmen angesehen. Zum anderen aber wird das mögliche eigene Risiko immer wieder unterschätzt. Das konnte bereits mit der HDI-Studie aus dem Jahr 2022 aufgezeigt werden. Im letzten Jahr bewerteten noch 53 % der Befragten das Risiko für KMU in Deutschland als hoch oder eher hoch, in den nächsten zwei Jahren Ziel einer Cyberattacke zu werden. 2023 waren es nur noch 41 %. Das eigene Risiko wird als immer geringer eingeschätzt. Entsprechend der allgemeinen Markterfahrung haben auch die Studien 2022 und 2023 bestätigt, dass Unternehmen trotz einer grundsätzlichen Wahrnehmung der Bedrohung häufig meinen, nicht selbst betroffen zu werden. Und auch diese Gefahrenwahrnehmung ist weiter zurückgegangen: 2022 sind noch 39 % der Befragten davon ausgegangen, innerhalb der nächsten zwei Jahre wahrscheinlich Opfer einer Cyberattacke werden zu können. 2023 lag dieser Wert nur noch bei 27 %.

Von den befragten Entscheidern der IT- oder Software-Branche sehen jedoch in der neuen Befragung 40 % einen Cyberangriff auf das eigene Unternehmen als wahrscheinlich an. Handwerksunternehmen und Betriebe des Baugewerbes schätzen dabei von allen Befragten nicht nur das individuelle Risiko am geringsten ein (21 %), sondern zeigen auch die größte Differenz zur allgemeinen Risikowahrnehmung (41 %).

Das Booklet ist frei zum Download auf der HDI Website zur Cyberversicherung verfügbar:

www.hdi.de/versicherungen/cyber-versicherung