Die Richtung stimmt

27.04.2014

James Swanson

Deutsche Unternehmen werden auch dieses Jahr viel Dividende ausschütten. Damit schlagen Aktien nicht nur das Sparbuch, sondern sind im Vergleich zu anderen Assetklassen fast alternativlos.

(fw/ah) James Swanson, Chief Investment Strategist bei MFS Investment Management, gibt einen globalen Marktausblick und ist der Meinung, dass sich der positive Trend bei Aktien fortschreiben lässt.

„In den USA wächst die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft moderat. Vor allem aber steigen die Arbeitsstunden, ein Indikator, der mir immer besonders wichtig war. Dies dürfte in der Summe gut für den Konsum sein.

Was folgt daraus? Der S&P 500 Index ist im letzten Jahr fast 30 % gestiegen, dennnoch spricht nichts gegen weiter steigende Aktienkurse.

Gemessen am Anteil des US-BIP ist der Euroraum, dessen Konjunktur insgesamt Fortschritte macht, der wichtigste Handelspartner der USA. Zwar erleben wir vermutlich keine V-förmige Erholung, doch scheinen sich in ganz Europa die Arbeitsmärkte, die Auftragseingänge und die Staatsfinanzen zu verbessern. Auch der große Handelspartner Mexiko vermeldet weiterhin gute Zahlen.

In Japan hat das Wachstum nach der Yen-Abwertung ebenfalls zugenommen, auch wenn einige Indikatoren aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung jetzt nachgeben. Hier scheint der Ausblick ein wenig unsicherer zu sein.

Aufgrund seiner Bedeutung für die Weltwirtschaft nimmt China eine Sonderstellung unter den Emerging Markets ein. Der Anteil an den amerikanischen Exporten beträgt aber nur 7 % und geht weiter zurück. Da der Export ohnehin nur 12 % zum amerikanischen BIP beiträgt, entfällt lediglich 1 % der US-Wirtschaftsleistung auf das Reich der Mitte. Kurzfristig sind die chinesischen Konjunkturdaten nicht beunruhigend.

Der Aktienmarkt dürfte in nächster Zeit vor allem auf die Fundamentaldaten reagieren. Die Berichtssaison für das 1. Quartal hat gerade erst begonnen. Im 4. Quartal 2013 sind die Gewinne der S&P 500-Unternehmen ebenso gestiegen wie die Margen. Der Anteil der Gewinne am BIP ist bereits im letzten Jahr gestiegen – und das, obwohl so viele Auguren eine Rückkehr zum Mittelwert vorausgesagt hatten. Dies ist wirklich wichtig, denn seit dem Zweiten Weltkrieg hat es in den USA keine Rezession mehr gegeben, in der der Anteil der Gewinne am BIP gestiegen ist.

Wie ist es um die Zinsen bestellt, die für alle Finanzmärkte von großer Wichtigkeit sind? Die neue Fed-Vorsitzende Janet Yellen scheint eine expansive Geldpolitik zu bevorzugen. Sie geht aber wohl auch davon aus, dass sich die Notenbank irgendwann zurückziehen und den Langfristzins wieder den Marktkräften überlassen muss. Daher ist von einem langsamen Anstieg der lang- und mittelfristigen Renditen auszugehen, wobei die Kurzfristzinsen vermutlich niedrig bleiben werden. Offensichtlich hat Frau Yellen keinerlei Absicht, den Zielwert für die Federal Funds Rate anzuheben, so lange die amerikanische Inflation so niedrig ist wie jetzt."

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