Die Krise geht zu Lasten der Frauen
04.03.2021
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Durch die aktuelle Corona-Krise steigt für viele Frauen die Mehrfachbelastung aus beruflichen und privaten Aufgaben. Das geht auch zu Lasten der Psyche, wie der AXA Mental Health Report zeigt. Aus diesem geht auch hervor, dass Verantwortung optimistisch macht.
In Bezug auf die Seele können Frauen durchaus als das „sensible Geschlecht“ bezeichnet werden. Deshalb gehen ihnen die Belastungen durch die Corona-Krise auch näher als Männern. So waren bereits in der Prä-Corona-Zeit knapp die Hälfte der Frauen von psychischen Problemen betroffen, während es bei Männern nur bei 33 % der Fall war. Durch die Belastungen der aktuellen Krise haben sich diese Unterschiede weiter vergrößert: So sagten im aktuellen AXA Mental Health Report 74 % der Männer, aber nur 56 % der Frauen, dass sie während der Corona-Krise keinerlei psychischen Probleme hätten.
„Frauen haben statistisch gesehen generell eine höhere Vulnerabilität, das heißt, ihre Anfälligkeit für äußere Einflüsse und psychische Erkrankungen ist insgesamt höher. Neben der hohen Alltagsdichte bei Frauen sorgt auch die unfreiwillige Isolation für eine zusätzliche Belastung. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht Nähe und Kommunikation, um sich wohlzufühlen“, erklärt Deniz Kirschbaum, approbierte Psychotherapeutin für Erwachsene und Kinder.
Gerade mit Blick auf den zu bewältigenden Alltag zeigt sich das sich verstärkende Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. So sagten 44 % der Frauen, aber nur 31 % der Männer, dass die allgemeinen Probleme und Herausforderungen durch die Corona-Krise größer geworden seien.„Die Auswirkungen der Krise treffen die Menschen in Deutschland unterschiedlich stark. Corona wirkt wie ein Katalysator für Unterschiede in der Gesellschaft,“ so Alexander Vollert, CEO bei AXA in Deutschland, über die Studienergebnisse.
„Ich bin Pessimist für die Gegenwart, aber Optimist für die Zukunft“
Diesen Satz von Wilhelm Busch würden vor allem Menschen unterschreiben, die während der Krise Verantwortung für andere Personen im familiären Umfeld übernehmen, bspw. für Kinder oder ältere Angehörige: So sehen 76 % der „Kümmerer“ der Zukunft positiv entgegen, bei den „Nicht-Kümmerern“ sind es hingegen nur 63 %. Diese Ergebnisse sind durchaus erstaunlich, schließlich hat sich für 34 % der Kümmerer während der Krise die psychische Verfassung verschlechtert, bei den Nicht-Kümmerern trifft dies auf 27 % zu. Zudem schafft es die Gruppe der Kümmerer, der für sich etwas Positives aus der Krise zu ziehen: So gaben von diesen 48 % an, dass ihnen in den vergangenen Monaten klar geworden sei, was man im Leben wolle, bei den Nicht-Kümmerern sind nur 27 % dieser Meinung. (ahu)