Die Kombi macht’s

05.06.2014

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Neben Dividendenfonds erfreuen sich so genannte „Income Fonds" zunehmender Beliebtheit. Dabei handelt es sich in der Regel um Multi Asset Fonds, die Milliarden einsammeln und wie Pilze aus dem Boden schießen. Das Versprechen, regelmäßig Rendite auszuschütten, trifft den Zeitgeist.

Das Interesse an Dividendenstrategien hat in den vergangenen Jahren merklich zugenommen, weil sich die Ansicht durchgesetzt hat, dass die Phase niedriger Zinsen noch länger andauern dürfte. Ein Investment in ausschüttungsstarke Aktien kann eine lohnende Alternative zum Anleihensegment sein. Allerdings ist die Dividendenrendite in jüngster Zeit gefallen. Die im DAX gelisteten Unternehmen wiesen laut Marktbericht der smart-invest GmbH Ende April eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,8 % auf. Das liegt zwar deutlich über der Rendite 10jähriger Bundesanleihen von 1,5 %, aber bei Unternehmen aus Großbritannien oder aus den USA gibt es noch 0,5 % mehr. Income Fonds bieten Beratern eine ertragreiche und vergleichsweise risikoärmere Anlagemöglichkeit für ihre Kunden.

finanzwelt hat sich im boomenden Markt von Income Fonds, die neben Aktien auch in höher verzinsliche Anleihen investieren, umgeschaut und einige Beispiele gefunden:

Karl Huber, Fondsmanager des Pioneer European Equity Target Income, bringt es auf den Punkt. „Die Zinsen sind über lange Zeit niedrig und Anleger sehen sich gezwungen, eine Alternative zum risikolosen Zins zu suchen. Income Fonds sind oft eine Brücke zur Anlageklasse Aktien, da Ausschüttungen einen gewissen Puffer darstellen." Nur 2,5 Jahre nach Auflegung beträgt das Fondsvolumen mittlerweile über 1 Mrd. Euro. „Der Fonds eignet sich besonders für diejenigen, die auf der Suche nach regelmäßig wiederkehrenden Erträgen sind – und gleichzeitig bereit sind, ein gewisses Aktienrisiko in Kauf zu nehmen", sagt Huber. Mindestens 75 % werden in Aktien angelegt. Um die Rendite des Portfolios zu steigern und zusätzliche Erträge zu erzielen, kann der Fonds kurzfristige Kaufoptionen auf ausgewählte, vom Fonds gehaltene Aktien verkaufen.

Der monatlich ausschüttende M&G Income Allocation Fund von Fondsmanager Steven Andrew ist breiter aufgestellt und soll eine laufende Rendite von 4 % erzielen. Jährliche Kursgewinne von 2 bis 4 % können hinzukommen. Andrew legt in Dividendenaktien, Unternehmensanleihen und Staatsanleihen an. Grundsätzlich kann er eine Anleihenquote von 45 bis 85 % fahren. Die Aktienquote kann zwischen 15 und 55 % betragen. Mindestens 70 % des Fondsvermögens müssten in Euro investiert sein. Momentan ist der Fonds zu etwa 42 % in Aktien, zu einem Drittel in Staatsanleihen und rund 20 % in Unternehmensanleihen investiert. Immobilienwerte machen 1 % aus. Die Cash-Position ist aktuell niedrig bei rund 4 %. Andrew lehnt es ab, Prognosen abzugeben. Er konzentriert sich stattdessen auf das aktuelle Bewertungsniveau einer Anlageklasse. „Dank unseres Investmentansatzes können wir auf solche Situationen schnell und flexibel reagieren", bekräftigt Andrew, der aktuell zu rund 73 % in den USA und Großbritannien investiert ist.

Ein Youngster unter den Fonds ist der vor fünf Monaten aufgelegte EdR Europe Income Fonds. Das Renditeversprechen seitens der französischen Fondsmanager Julien de Saussure und Pierre Nebout beträgt derzeit 5 % p.a. Aktien sind im Vergleich zum M&G-Produkt etwas unterrepräsentiert und machen aktuell 25 % im Portfolio aus. Defensive, werthaltige Unternehmenstitel der Branchen Telekommunikation, Infrastruktur und Energie sind auf der Aktienseite enthalten. Im Rentenbereich konzentriert man sich auf Titel mit einer kürzeren Laufzeit und auf Hochzinsanleihen. Anleihen mit Rating BB oder schlechter machen 85 % im Fonds aus. „Bei der Titelselektion spielen fundamentale Kennzahlen eine maßgebliche Rolle", erklärt de Saussure. Im Gegensatz zu anderen Income Fonds beschränken sich die Franzosen auf Unternehmensanleihen und Aktien.

Vor circa zwei Jahren aufgelegt, hat das Fondsmanagement des Schroder ISF Global Multi Asset Income mittlerweile schon über 3 Mrd. Euro eingesammelt. Der Fonds strebt eine feste, nachhaltige Ausschüttung von 5 % p. a. an und konnte dieses Versprechen bis dato einhalten. Fondsmanager Aymeric Forest investiert breit gestreut in Aktien und Anleihen. Bei den einzelnen Anlageklassen kann er flexibel anlegen und ist nur durch weit gefasste Bandbreiten eingeschränkt. Bis zu 20 % Cash sind möglich. Momentan sind gut ein Drittel in Aktien, knapp 60 % in Anleihen und 4 % in alternativen Anlagen (Immobilien, Infrastruktur) angelegt. Bei Anleihen gewichtet er US-High-Yield und Euro-Investment-Grade-Bonds am stärksten. Die durchschnittliche Bonität liegt bei BB+.

Fazit

Der neue Trend heißt Multi Asset Income Fonds, da viele den Wunsch hegen, mit ihrem Investment regelmäßige Erträge zu generieren. In der Kombination der einzelnen Bausteine soll ein stabiles, schwankungsarmes Portfolio entstehen. Eine Studie des US-Vermögensverwalters Legg Mason ergab, dass für zwei Drittel der Befragten es „wichtig" oder „sehr wichtig" ist, in Produkte mit regelmäßigen Erträgen zu investieren. Zwei Drittel wünschen sich, dass ihr Finanzberater ihnen mehr oder bessere Income-Produkte vorstellt. (ah)

Income Fonds - Printausgabe 03/2014