Die ARAG SE wächst national und global

16.06.2015

Der größte deutsche Versicherer im Privatbesitz meldet Top-Ergebnisse. Der Inhaber kündigt an die Kunden-Serviceleistungen weiter nachhaltig auszubauen, mehr Mehrwerte für Kunden sind das Ziel.

2015-06-17 (fw/db) Für das Geschäftsjahr 2014 legt das Düsseldorfer Familienunternehmen ARAG SE eine positive Bilanz vor. Die Prämieneinnahmen des Unternehmens lagen bei 1,59 Milliarden Euro. Das deutsche Versicherungsgeschäft legte um 2,5 Prozent zu, das globale Rechtsschutzgeschäft wuchs deutlich um 6,4 Prozent. Insgesamt steigerte die ARAG die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft um 3,8 Prozent und erreichte damit den besten Wachstumswert der vergangenen Jahre. Das Wachstum basiert auf dem realen Ausbau des Versicherungsbestandes: Der Bestand an Policen stieg von 5,7 Millionen auf 6,4 Millionen. Die Konzern-Gesamtleistung – inklusive der Dienstleistungsgesellschaften – erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit steigerte sich erneut deutlich um 11 Prozent auf 84,5 Millionen Euro.

„Damit haben wir unsere ohnehin guten Prognosen für das Geschäftsjahr 2014 sogar noch übertroffen. Die ARAG präsentierte sich im Jahr 2014 sehr agil und in einer wirklich guten Verfassung. Wir haben eine Formel gefunden, unser Geschäft erfolgreich, solide und geräuschlos auszubauen“, erläuterte Dr. Paul-Otto Faßbender, Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär des ARAG Konzerns bei der Bilanzvorlage.

Erneut Erfolg im versicherungstechnischen Ergebnis

Der Konzern hat zum dritten Mal in Folge sein versicherungstechnisches Ergebnis ausgebaut und unterstreicht damit seine hohe operative Leistungsfähigkeit. Das versicherungstechnische Ergebnis legte im Geschäftsjahr 2014 um 15,4 Prozent auf 60,6 Millionen Euro zu – trotz Mehrbelastungen wie die Erhöhung der Anwalts- und Gerichtskosten in Deutschland sowie die gestiegenen Provisionsaufwände durch den Ausbau des Neugeschäftes in Deutschland und auf den globalen Märkten.

Die Combined Ratio stieg entsprechend von 93,7 Prozent auf 95,5 Prozent. Die ARAG hat an ihre Kunden Leistungen von 985,9 Millionen Euro ausbezahlt. Ein Zuwachs in den Leistungen geht größtenteils zurück auf die gestiegenen Anwalts- und Gerichtskosten in Deutschland. Die Konzern-Schadenquote belief sich auf 62,9 Prozent nach 61,7 Prozent im Vorjahr. Die Kostenquote erhöhte sich leicht von 32,0 Prozent auf 32,6 Prozent, da die gestiegenen Beitragseinnahmen mit erhöhten Provisionsaufwänden verbunden waren. Im Berichtsjahr hat der Konzern sein Eigenkapital von 394,1 400,6 Millionen Euro gesteigert und erzielte trotz dieser Eigenkapitalstärkung eine weiterhin sehr gute Eigenkapitalrendite von 12,7 Prozent.

Kerngeschäft Rechtsschutz boomt, trotz gestiegener Kosten

Das Rechtsschutzgeschäft als größte Einzelsparte des Konzerns zeigte sich im Berichtsjahr in einer hervorragenden Verfassung. Das bereits gute Wachstum aus dem Vorjahr konnte erneut gesteigert werden. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 5,4 Prozent von 746,9 auf 787,2 Millionen Euro. Durch das sehr profitable internationale Rechtsschutzgeschäft hat sich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stark verbessert. Es stieg von 36,6 auf 43,9 Millionen Euro. Damit ist das Rechtsschutzsegment das ertragsstärkste Geschäftssegment des Konzerns. International wuchsen die Beitragseinnahmen von 446,3 auf 474,8 Millionen Euro um 6,4 Prozent. Dabei haben sich die Niederlassungen in Südeuropa sehr erfolgreich durch die Rezession gekämpft und steuern wieder verstärkt Wachstumsimpulse bei. Das deutsche Rechtsschutzgeschäft wuchs erstmals seit langer Zeit wieder stärker als der Marktdurchschnitt: Die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen um 2,8 Prozent von 283,6 auf 291,4 Millionen Euro. Durch eine Ausweitung des übernommenen Geschäftes erhöhten sich die Bruttobeitragseinnahmen insgesamt auf 312,5 Millionen Euro.

Sachversicherung kommt gut voran

Im Segment Sachversicherung (Komposit) sind die Prämieneinnahmen um 5,4 Prozent von 226,5 auf 238,8 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahr war hier noch ein leichter Beitragsrückgang verzeichnet worden. Der Pfingststurm „Ela“ bewirkte einen leicht erhöhten Schadenaufwand bei der Wohngebäudeversicherung. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit des Segments lag mit 28,0 Millionen Euro praktisch auf dem bereits guten Niveau des Vorjahres. Somit bleibt der Sektor Nicht-Lebensversicherung neben dem Rechtsschutz der stabilste Ertragsbringer im Konzernverbund.

Private Krankenversicherung läuft wieder besser

Das Krankenversicherungsgeschäft der ARAG zeigte sich nach einer geplanten Wachstumspause im Vorjahr im Berichtsjahr wieder sehr agil. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich auch hier über dem Marktschnitt (1,5 Prozent). Die Beitragseinnahmen stiegen mit 2,7 Prozent von 331,7 auf 340,5 Millionen Euro. Die Zahl der Neukunden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent. Hier nutzte die ARAG Krankenversicherung vor allem ihre traditionell starke Rolle als attraktiver Zusatzversicherer. Neben dem Wachstum steigt auch die Profitabilität des Segments. Das unterstreicht das um knapp 40 Prozent gesteigerte versicherungstechnische Ergebnis.

Im Lebensversicherungsgeschäft gingen die Beitragseinnahmen im Umfeld der Niedrigzinsphase von 225,0 auf 221,6 Millionen Euro zurück. Hier zeichneten sich auch erste Auswirkungen der Entscheidung ab, die Abschlussprovisionen deutlich abzusenken. Die ARAG war einer der ersten Versicherer im vergangenen Jahr, die klar und schnell die Konsequenzen aus dem neuen Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) gezogen hat und im Sinne der Gesetzgeber eine solche Absenkung der Abschlussprovisionen umsetzte.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2015

Das Geschäftsjahr 2015 läuft vielversprechend und dynamisch an. Die gesamten Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr 2015 wachsen um 3 Prozent von 825,7 auf 850,1 Millionen Euro an. Global steigert die ARAG SE ihre Einnahmen um 4,1 Prozent von 287,6 auf 299,4 Millionen Euro. Besonders gut haben sich die Prämien in Spanien (+9,4 Prozent), in Großbritannien (+13,5 Prozent) und in den USA (+4,6 Prozent) entwickelt. Das noch junge Geschäft in Skandinavien wächst mit knapp 20 Prozent weiterhin sehr kräftig. Auch auf dem deutschen Markt legt die ARAG im ersten Halbjahr weiter zu – mit einer Steigerungsrate von 2,3 Prozent. Dabei sticht das Sachversicherungsgeschäft besonders hervor. Der deutsche Rechtsschutz zeigt den besten Jahresauftakt seit 15 Jahren. Dort klettern die Beiträge um 4,5 Prozent. Mit 4,1 Prozent zeigte das deutsche Sachversicherungsgeschäft (Komposit) ebenfalls einen deutlichen Zuwachs.

Im Sektor Personenversicherung wird das Krankenversicherungsgeschäft weiter ruhig und solide um knapp 2 Prozent zulegen. Bei der Lebensversicherung wird ein leicht rückläufiges Geschäft erwartet, bedingt durch die neu angesetzten Vorfinanzierungskosten im Rahmen des LVRG.

„Wachstum, Ertrag und Finanzkraft haben sich bei der ARAG in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Wir profitieren klar von unserem diversifizierten Geschäftsmodell – national wie international“, betonte der Vorstandsvorsitzende Dr. Paul-Otto Faßbender. Es hänge nun viel davon ab, dass die ARAG konsequent an ihrer Stärkung und mit vollstem Einsatzwillen weiterarbeite und dabei die Kunden noch weiter in den Mittelpunkt ihres Handelns rücke.

finanzwelt-Service: Den Geschäftsbericht der ARAG SE finden interessierte Leser, unsere Abonnenten (kostenfrei) und Nutzer von finanzwelt-online hier im Internet.

Dietmar Braun