DFV: Vorstandsbeben und Rekordjahr
17.02.2022
Dr. Stefan M. Knoll, CEO der Deutschen Familienversicherung / Foto: © Deutsche Familienversicherung
Die DFV Deutsche Familienversicherung AG hat 2021 ein Rekordwachstum hingelegt. So sind die Bruttobeitragseinnahmen um 35% auf 155 Mio. Euro gestiegen. Gleichzeitig kommt es zu einer echten Überraschung im Vorstand.
„Trotz andauernder Corona-Pandemie ist 2021 ein Rekordjahr, denn noch nie zuvor ist die DFV in einem Geschäftsjahr derart stark gewachsen. Damit beweisen wir, dass unser digitales Geschäftsmodell langfristig und krisenresistent ist,“ so Dr. Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Deutschen Familienversicherung. Zwar lag in der Erstversicherung das Neugeschäftsvolumen mit 23 Mio. Euro unter dem anvisierten Ziel. Doch der Einstieg in die aktive Rückversicherung mit einem Neugeschäft im ersten Jahr von 18 Mio. Euro hat dies mehr als ausgeglichen. Das Neugeschäftsvolumen konnte der digitale Versicherer um 40 Mio. Euro erhöhen. Es stieg auf 161 Mio. Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2021. Das entspricht einer Steigerung um 29 % gegenüber dem Bestandsvolumen von 125 Mio. Euro zum Ende des Jahres 2020.
Auch das Vorsteuer-Ergebnis des Konzerns fällt deutlich besser als erwartet aus: Ursprünglich hat die Deutsche Familienversicherung minus vier Millionen Euro erwartet. Diese Prognose hat das Unternehmen nun auf nur noch minus 800.000 Euro korrigiert. Ein entscheidender Faktor für die positive Entwicklung ist laut DFV das deutlich verbesserte Kapitalanlageergebnis. Außerdem dazu beigetragen haben die weiterhin erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen zur Reduzierung der Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Opex) und geringere Vertriebsausgaben. Für 2022 plant der Versicherer wieder eine zweistellige Steigerung des Beitragsvolumens.
Das Vorstandsbeben
Zu einem echten Beben kommt es in der Führungsetage des Versicherers. Der Aufsichtsrat und der Vertriebsvorstand Stephan Schinnenburg sind übereingekommen, dass dieser zum 28. Februar 2022 den Vorstand des Unternehmens verlässt. Die Vertriebsleitung übernimmt bis zur Bestellung eines Nachfolgers Dr. Stefan Knoll.
Auch im Technologie-Bereich gibt es Neuigkeiten: Zusammen mit der STTech GmbH, einem Start-up aus dem Umfeld der TU München, hat die DFV ein Joint Venture gegründet. Dieses entwickelt moderne Lösungen zur Software-basierten Automatisierung in der Schaden- und Leistungsregulierung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erschließung neuer digitaler Geschäftsfelder, wie z.B. Blockchain-basierte Versicherungsprodukte. In das Joint Venture bringen die beiden Gründungsunternehmen Spitzen-Know-how aus den Bereichen der Versicherung, Künstliche Intelligenz sowie Software- und IT-Architekturdesign, Automatisierung und Deep Learning ein. (sh)