Deutschland: Export brummt
08.06.2015
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Die deutsche Handelsbilanz per April brachte einen Überschuss von 22,3 Mrd. Euro, was leicht über dem Vormonatswert und auch den Erwartungen (jeweils 19,4 Mrd. Euro) lag.
(fw/mk) Die Überraschung lag wohl eher beim Export, der mit 1,9 % zum Vormonat und 7,5 % zum Vorjahresmonat einen ungebrochenen Aufwärtstrend auswies. Die Importe waren merklich schwächer mit dem Rückgang 1,9 % zum Vormonat und vergleichsweise mageren +2,9 % im Vergleich über zwölf Monate.
Offenbar wirkt sich die von der EZB ausgelöste (und wohl auch gewollte) Schwäche des Euro mittlerweile voll aus: Insbesondere die rückläufigen Importe deuten darauf hin, dass die Importe durch heimische Produktion ersetzt werden, weil deutsche Produzenten mit dem Währungsvorteil ihre Wettbewerbsposition auch auf dem heimischen Markt verbessern. Die Währungshüter dürften sich daher in ihrer Vorgehensweise bestätigt fühlen, zumal zuletzt auch die Inflationsdaten wieder über Null lagen. Offenbar tun sich Anbieter und Produzenten etwas leichter, wenn sie höhere Preise durchsetzen wollen.
Zugleich zeigt die höher als erwartet ausgefallene Industrieproduktion mit +0,9 % (Konsens +0,6 %) im Monats- und +1,4 % (Konsens +0,8 %) im Jahresvergleich, dass auch Beschäftigung und Wertschöpfung weiter einem robusten Aufwärtstrend folgen.