Deutsche Wohnen: Erfolgreiches 2021, optimistisch in 2022
31.03.2022
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Die Deutsche Wohnen SE hat im Geschäftsjahr 2021 entscheidende operative Ziele erreicht. Auch für das aktuelle Jahr erwartet der Konzern eine positive Entwicklung. Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung rücken in den Fokus. Ein Ereignis sticht als das prägendste in 2021 heraus.
Das Jahresergebnis 2021 nach Steuern von 919 Mio. Euro entspricht zwar einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahresniveau von 1.553,1 Mio. Euro. Das scheint das Unternehmen aber nicht zu beunruhigen. Der Konzern hat dafür eine Erklärung: eine geringere Verkaufsaktivität, Firmenwertabschreibungen sowie Zeitwertanpassungen von Wandelschuldverschreibungen. Hinzu kommen transaktionsbedingte Einmalaufwendungen im Zuge der Fusion mit der Vonovia SE. Bei weiteren Kennzahlen vermeldet die Deutsche Wohnen Wachstum: So stieg das bereinigte EBITDA (ohne Verkauf) um 1,6% auf 715,8 Mio. Euro. Auch die Vertragsmieten entwickelten sich leicht positiv. Sie beliefen sich auf 843,6 Mio. Euro, was trotz eines verkaufsbedingt geringeren Immobilienbestandes einer Steigerung um 0,7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
"Konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet"
Weitere wichtige Unternehmenskennzahlen entwickelten sich laut dem Immobilienkonzern ebenfalls sehr zufriedenstellend: So lag der FFO I pro Aktie mit 1,54 Euro nur 0,6% unter dem Vorjahr und damit im Rahmen der Prognose. Der Verschuldungsgrad (LTV) reduzierte sich von 37,0% auf 28,6% und der NAV pro Aktie stieg um 4,7% auf 54,39 Euro. Das Portfolio verzeichnete eine Wertsteigerung von insgesamt rund 1.862 Mio. Euro. Im Vorjahr lag dieser Wert etwas darunter bei 1.856 Mio. Euro.
„Die Deutsche Wohnen hat im vergangenen Jahr strategisch die richtigen Weichen für die zukünftige Entwicklung gestellt. Das prägendste Ereignis war der erfolgreiche Zusammenschluss mit der Vonovia. Zudem hat die Deutsche Wohnen ihre Neubauaktivitäten forciert und das Geschäft konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Gemeinsam mit der Vonovia können wir jetzt noch kraftvoller agieren und zukunftsfähige Lösungen für bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum bieten,“ erklärt Konstantina Kanellopoulos, Co-CEO der Deutsche Wohnen.
„Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen“
„Das vergangene Geschäftsjahr war trotz anhaltender Corona-Krise für die Deutsche Wohnen sehr erfolgreich. Wir haben unsere operativen Ziele erreicht, die Qualität unseres Portfolios weiter verbessert und die Bilanz gestärkt. Ein wichtiger Meilenstein war auch der Verkauf von rund 11.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten an das Land Berlin, mit dem wir einen Beitrag zur Erweiterung des landeseigenen Bestands leisten konnten,“ ergänzt Lars Urbansky, Co-CEO der Deutsche Wohnen.
Dieser im September 2021 bekanntgegebene Verkauf ausgewählter Immobilien an das Land Berlin ist Teil des „Zukunfts- und Sozialpakts Wohnen“. Im Mai 2021 hatten ihn Deutsche Wohnen und Vonovia zusammen mit dem Berliner Senat vorgestellt. Dementsprechend haben die beiden Unternehmen dem Land Berlin insgesamt rund 20.000 Wohnungen zum Kauf angeboten. Für rund 14.750 Wohn- und 450 Gewerbeeinheiten kam es im September 2021 mit den drei Landesgesellschaften HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, degewo AG und Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH zu einer Einigung.
Verantwortung bei Pandemie und Klimaschutz
Auch mit Blick auf die Pandemie hat die Deutsche Wohnen auf ihre soziale Verantwortung geachtet. So hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren vollständig auf Mieterhöhungen verzichtet. In Berlin werden zudem Mietsteigerungen über den Bestand hinweg in diesem und den kommenden zwei Jahren auf 1% und anschließend für zwei weitere Jahre auf die Höhe der Inflationsrate begrenzt.
Zur Verantwortung zählt auch die Klimastrategie, die Deutsche Wohnen 2021 weiter vorangetrieben hat. Hebel hierfür sind neben gezielten Investitionen in die Modernisierung des Gebäudebestands und in den Ausbau der dezentralen Wärmeversorgung auch der Einsatz erneuerbarer Energien, der Neubau klimaschonender Immobilien, die Gebäudeautomation sowie smarte Anwendungen zur Heizungssteuerung.
Positiver Ausblick auf 2022
Um die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten noch transparenter zu machen, hat die Deutsche Wohnen eine neue Methodik zur Bewertung von Klimarisiken für den Gebäudebestand eingeführt. Der Vorteil: sie sind passgenau auf die Immobilienwirtschaft sowie die Geschäfts- und Klimastrategie des Unternehmens zugeschnitten. Dem neuen Ansatz liegen die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) zugrunde, der international anerkannten Initiative zur Unternehmensberichterstattung bezüglich klimabezogener finanzieller Chancen und Risiken. Außerdem nimmt die Deutsche Wohnen mit dem neuen Instrument zur Klimaszenarioanalyse eine Vorreiterrolle ein. Im Zuge der Integration der Deutsche Wohnen in die Vonovia wird die technische Lösung zukünftig auch konzernweit eingesetzt.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Deutsche Wohnen eine solide Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen. Die Prognose sieht einen FFO I in Höhe von 490 Mio. Euro und weiteres NAV-Wachstum vor. Wie bereits vom Mehrheitsaktionär Vonovia SE kommuniziert, wird beabsichtigt liquide Mittel zu reinvestieren und nicht in Form einer Dividende auszuschütten. (sh)