Der weniger beachtete Aspekt
02.09.2021
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Wenn der Begriff „Nachhaltigkeit“ fällt, ist damit oft der Aspekt des Umweltschutzes gemeint. Bei Sozialimmobilen spielt dieser zwar auch eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. Ganz anders hingegen der Bereich Soziales, der sowohl für Investoren als auch für Produktgeber von großer Wichtigkeit ist.
Im Jahr 1972 konnte ein deutscher Mann an seinem 65. Geburtstag statistisch gesehen rechnen, noch 14,6 Jahre zu leben, eine Frau noch 18,3 Jahre. Diese fernere Lebenserwartung hat sich seitdem deutlich erhöht und lag im Jahr 2019 für Männer bei 17,9 Jahren und für Frauen bei 21,1 Jahren. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung sorgt jedoch auch für einen Anstieg der Pflegebedürftigen. Die öffentliche Hand kann diese Aufgabe längst nicht mehr alleine bewältigen. „Die Schaffung von Wohnraum, in dem betagte und hochbetagte Menschen leben, betreut und erforderlichenfalls gepflegt werden können, war ehemals eine hoheitliche Aufgabe. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde der Bau von Pflegeheimen vielfach noch durch verlorene Zuschüsse von Ländern und Kommunen gefördert“, berichtet Thomas F. Roth. Für den Vorstand der IMMAC Holding AG spielt nun die Finanzbranche eine sehr wichtige Rolle, um diese Aufgabe zu erfüllen. „Heute sind privatwirtschaftliche Investoren gefragt, die nicht nur einen berechtigten Renditeanspruch haben, sondern auch die elementaren Rahmenbedingungen für einen Pflegebetrieb schaffen.“ Dass bei Investitionen in Sozialimmobilien nicht nur monetäre Gesichtspunkte eine tragende Rolle spielen, macht Nils Harde deutlich: „Neben den wirtschaftlichen Interessen spielen die sozialen Aspekte eines Investments in der Assetklasse Sozialimmobilien für unsere Anleger eine tragende Rolle“, so der Vorstand der INP Holding AG, laut dem die Investoren von Sozialimmobilien mit ihrem Engagement eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen: „Der Investitionsbedarf insbesondere im Bereich der Pflege und Betreuung der älteren Generation in unserer Gesellschaft ist groß – und wächst stetig. Mit einer Kapitalanlage in Sozialimmobilien leisten sowohl institutionelle als auch private Investoren ihren Beitrag, sich dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu stellen.“ Nicht nur auf Seiten der Investoren, sondern auch bei den Produktgebern spielt die soziale Verantwortung eine wichtige Rolle. So erklärt CSO Rauno Gierig, dass aufgrund der durch den demografischen Wandel entstehenden Herausforderung bei der Pflege und Betreuung älterer und pflegebedürftiger Mitmenschen entstehenden Herausforderungen Verifort Capital Healthcare-Immobilien nicht als Geldanlage wie jede andere ansehen würden, sondern als Beitrag dazu, Menschen bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben und einen Platz zu bieten, an dem sie gut versorgt und betreut werden. Dass Pflegeimmobilien ein nachhaltiges Investment sind, möchte sich Verifort auch von behördlicher Seite bestätigen lassen. „Künftig werden unsere Healthcare-AIFs auch mit offizieller ESG-Konformität mit BaFin-Zulassung angeboten“, so Gierig weiter.
Mehrere Nachhaltigkeitsaspekte
Bei den Pflegeimmobilien von Carestone spielen zwei Bereiche des Begriffs „Nachhaltigkeit“ eine entscheidende Rolle: „Ein gewachsenes ökologisches und soziales Bewusstsein spüren wir in der Nachfrage unserer Produkte ganz direkt. Mit der Pflege haben diese ein höchst soziales Element natürlich auch schon ganz tief in ihrer DNA verankert. Wir sind also in der komfortablen Situation, dass wir unsere Kunden nicht über das ‚Ob‘, sondern über die ganze Kraft des ‚Impact Investings‘ informieren dürfen – und die geht über die Schaffung dringend benötigter Pflegeplätze hinaus“, erläutert CSO Sandro Pawils, der davon berichtet, dass das Hannoveraner Unternehmen bei seinen Projektentwicklungen auch den am häufigsten mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verknüpften Aspekt berücksichtigt: „Um nur zwei Beispiele zu nennen: Bei unseren Immobilien ist eine nachhaltige Bauweise im KfW 55- bis hin zum Top- Standard KfW 40 EE selbstverständlich.“ Pawils zufolge sind die von Carestone entwickelten Objekte auch für das Aussehen der Städte nachhaltig: „Dazu prägen unsere Projekte als Teil altersgerechter Quartiersentwicklungen die zukünftigen Zentren von Städten, schaffen dort durch direkte Nachbarschaft wertvolle soziale Synergien – und das generationsübergreifend.“ (ahu)