Der neue LaSalle „European Cities Growth Index” 2021
01.12.2021
Eins der vielen Wahrzeichen von London: Die Towerbridge. Auch in diesem Jahr führt die britische Hauptstadt den ECGI an. / Foto: © moofushi - stock.adobe.com
Das neu benannte Städteranking „European Cities Growth Index“ (ECGI), vorher E-REGI, von LaSalle Investment Management vergleicht auch in diesem Jahr das Wachstum europäischer Städte. Deutsche Metropolen beweisen dabei langfristige Resilienzen während die Pandemie-Unsicherheiten anhalten.
Bereits seit 2000 veröffentlich LaSalle jährlich den ehemals „European Regional Economic Growth Index (E-REGI), der ab diesem Jahr ECGI heißt. Darin werden die Regionen und Städte Europas identifiziert, die die besten Wachstumsaussichten in Bezug auf BIP, Beschäftigung im Dienstleistungssektor, Humankapital, sowie Wohlstand und Geschäftsumfeld aufweisen. In Kombination dienen diese Faktoren als Nachfrage-Indikator und Rahmen für den Aufbau von Immobilienportfolios. Seit 2021 gehören auch Transparenz in Bereichen wie Investment-Performance, regulatorisches Umfeld und Nachhaltigkeit zu den Parametern der Bewertungskriterien.
Übersicht der Ergebnisse
Der Index wird auch im zweiten Pandemiejahr von London angeführt, womit die britische Hauptstadt insgesamt zum fünften Mal in Folge an der Spitze des Wachstumsindexes steht. Auf Platz zwei folgt Paris und mit etwas Abstand auf Platz drei die spanische Hauptstadt Madrid. Die Ergebnisse zeigen dabei jedoch auch, dass die Schere zwischen den Top-Rängen und den unteren Platzierungen weiter auseinandergeht. London zeigte sich mit signifikant hohen Scores als Standort mit besten Wachstumsaussichten innerhalb Europas, während Paris seinen Abstand zu Platz eins verringern konnte, beides trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds. Gleichzeitig nimmt die Performance der weniger starken Regionen weiterhin ab. Insgesamt 49 der 93 erfassten europäischen Städte verzeichneten einen Rückgang der Punktzahl im Vergleich zum Vorjahr. Das sind so viele wie seit 2009, dem Jahr in dem die Finanzkrise spürbar war, nicht mehr.
Brian Klinksiek, Head of European Research and Global Portfolio Strategies LaSalle, erklärt: „Die jüngsten Ergebnisse des ECGI verdeutlichen die Widerstandsfähigkeit der Stadtmärkte London und Paris, die seit Einführung des Index im Jahr 2000 die Rangliste dominieren. Das makroökonomische Umfeld ist aktuell äußerst herausfordernd und die meisten Städte müssen das erste Mal seit der globalen Finanzkrise eine Verschlechterung ihrer Wachstumsaussichten hinnehmen. Trotz dieses Umstands und der Auswirkungen eines härteren Brexit-Abkommens als ursprünglich erwartet, zeichnen sich sowohl London als auch Paris weiterhin durch hochqualifizierte Arbeitskräfte, starke BIP- und Beschäftigungswachstumsaussichten sowie ein vergleichsweise geringes Geschäftsrisiko aus.“
Abbildung 1: ECGI-Scores der europäischen Top-20-Städte vor und nach der Pandemie
[caption id="" align="aligncenter" width="519"] © LaSalle[/caption]
Deutschland im europäischen Vergleich
In der paneuropäischen Gesamtbetrachtung erzielten die deutschen Regionen in diesem Jahr geringere Scores als 2020. Ein Grund dafür sieht LaSalle in der Performance der spanischen Standorte Madrid (Platz 3), Barcelona (Platz 7) und Sevilla (Platz 14). Diese Städte werden traditionell als zyklisch eingeordnet, denn ihr Wachstum schwankt i.d.R. von Jahr zu Jahr stark. Durch die insgesamt stärkste Erholung von pandemiebedingten wirtschaftlichen Einbrüchen zählen sie jedoch zu den Gewinnern des diesjährigen Rankings. Vergleiche von 2019 und 2021 verdeutlichen dabei, wie das stärkere Wachstum der spanischen Städte im Kontrast zu den kontinuierlich positiven Entwicklungen der deutschen Standorte steht. Langfristig bleibt das durchschnittlich gute Wachstum Deutschlands aber stabiler und unterstreicht die Stellung der deutschen Städte als zukünftige Investitionsziele.
München führt die Liste der leistungsstärksten Städte Deutschlands mit Platz 6 im Gesamtvergleich an, gefolgt von Stuttgart auf Platz 10 und Berlin auf Platz 15. Wie auch im Vorjahr belegen Frankfurt (Platz 27), sowie die Regionen Köln-Bonn (Platz 32) und Mannheim-Karlsruhe (Platz 37) bei gleichbleibender Reihenfolge die unteren deutschen Top-Plätze. Im Mittelfeld und den letztplatzierten deutschen Städten sind dabei nur minimale relative Veränderungen zu 2020 festzustellen.
Uwe Rempis, Geschäftsführer und Fondsmanager des LaSalle E-REGI, kommentiert: „Der ECGI unterstreicht die beachtliche ökonomische Widerstandsfähigkeit der deutschen Standorte. Während sich die deutliche Erholung der spanischen Städte leicht auf die Position Deutschlands auswirkt, überzeugen Top-Städte wie München, Stuttgart, Berlin und Frankfurt weiterhin mit durchschnittlich starken Wachstumsaussichten und langfristiger Stabilität. Wie wertvoll der Index für unsere Analyse- und Entscheidungsprozesse ist, beweist nicht zuletzt die überdurchschnittliche Leistung unserer Portfolios. Unser paneuropäischer Fonds LaSalle E-REGI weist mit insgesamt mehr als 74 Millionen Euro Wertsteigerung im letzten Geschäftsjähr eine erhebliche Outperformance gegenüber branchenführenden Indizes auf. Allein die Mietsteigerungen im deutschen Büro-Portfolio des Fonds belaufen sich auf mehr als 17 %. So profitieren unsere Investoren seit Auflage des LaSalle E-REGI im Jahr 2011 von einer durchschnittlichen Gesamtrendite von mehr als 6 % pro Jahr. Trotz pandemischer Unsicherheiten und einer erhöhten Gesamtinflation sehen wir in der näheren Zukunft keine signifikanten Veränderungen am deutschen Markt und erwarten weiterhin eine solide Wachstumsentwicklung.“
Abbildung 2: Tabelle Deutscher Städte im LaSalle ECGI 2021
[caption id="attachment_148370" align="aligncenter" width="596"] © LaSalle[/caption]
(lb)