„Der Markt muss Schritt halten“

07.10.2014

Dr. Michael Held (li)

**Die Zahl der Senioren in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr und mit ihr der Bedarf an Immobilien, die sich für das Wohnen im Alter eignen. *Dr. Michael Held*, geschäftsführender Gesellschafter TERRAGON Projektmanagement GmbH, und *Andreas Schütz, Geschäftsführer Profi Select GmbH, beleuchteten im Interview die interessantesten Aspekte des Seniorenimmobilienmarktes. finanzwelt*: Herr Dr. Held, die Frage nach dem Leben im Alter erfreut sich steigender Popularität. Wie lautet hierfür Ihre Erklärung?

Dr. Held: Die langfristigen demografischen Trends in Deutschland sprechen eine klare Sprache. Es ist auch absehbar, dass die Lebenserwartung weiter steigen wird. Wir alle werden älter und stellen uns immer mehr die Frage, wie wir künftig leben werden. Seniorengerechte Immobilien gehören zu diesem großen Themenkomplex.

finanzwelt: Sie bauen altengerechte Wohnungen mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit. Was bedeutet das ganz konkret?

Dr. Held: Nachhaltigkeit beim Bau bezieht sich nicht allein auf ökologische und energetische, sondern auch auf demografische Aspekte. Ein Gebäude muss langfristig vermietbar und damit auch wettbewerbsfähig sein. Wir müssen also stets den künftigen Mieter, dessen Alter in den nächsten Jahren ansteigen wird, im Blick behalten.

finanzwelt: Herr Schütz, Sie sind in der Vermarktung entsprechender Immobilienprojekte tätig. Haben wir es dabei mit klassischen Pflegeimmobilien zu tun?

Schütz: Die von uns vertriebenen Projekte sind keine Pflegeimmobilien. Hier unterscheiden wir uns von anderen Marktteilnehmern. Unser Credo lautet, dass wir das selbstbestimmte Wohnen solange wie möglich unterstützen möchten. Dank unserer Planung und barrierefreien Ausführung schaffen wir altersgerechten Wohnraum, der die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen widerspiegelt und eine Art „universelles Wohnen" ist.

finanzwelt: Was meinen Sie damit?

Schütz: Es ist wichtig, marktgängige Objekte anzubieten. Unsere Apartments werden in der Regel von Personen bezogen, die zwischen 65 und 80 Jahren sind und tendenziell 10 Jahre dort leben. Wir stellen sicher, dass ein eigenständiges Wohnen und Leben mit ambulanten Pflegeleistungen gewährleistet ist und das zu einem bezahlbarem Preis. Somit ist unser Angebot der breiten Masse zugänglich. Das aktuelle Projekt „DÖRPFELDEINS" greift diese Philosophie auf. (ah)

Interview mit Dr. Michael Held und Andreas Schütz - Printausgabe 05/2014