Der Financial Freedom Report
07.03.2023
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Gerade beim Thema Finanzen sind Frauen noch häufig benachteiligt, wie die Ergebnisse des Financial Freedom Reports der Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) anlässlich des Weltfrauentages am 8.März zeigen.
Darin äußern insbesondere weibliche Teilnehmerinnen finanzielle Sorgen, stecken jedoch gleichzeitig oft in tradierten Geschlechterrollen und strukturellen Hindernissen fest. Einen langfristigen Vermögensaufbau, die eigene Altersvorsorge oder die Absicherung biometrischer Risiken haben nur wenige Frauen im Blick; besonders beim Thema Geldanlage zeigen sich Berührungsängste.
Schon vor Krieg, Inflation und Rezession war die finanzielle Perspektive der Frauen in Deutschland durch Teilzeitbeschäftigung, ungleiche Bezahlung und drohende Altersarmut getrübt. Dass die weibliche Bevölkerung den durch die aktuellen Krisen ausgelösten allgemeinen Wirtschaftspessimismus nun besonders deutlich spürt, macht der Financial Freedom Report der LV 1871 deutlich.
Zum Weltfrauentag Finanzen im Fokus
Im Rahmen der Befragung gibt jede vierte Frau an, bei dem Gedanken an die privaten Finanzen konkrete Zukunftsängste zu haben. Gleichzeitig möchte aber 62 % der Frauen bis zum Renteneintrittsalter von 60 Jahren arbeiten und verlässt sich für die Zeit danach weitestgehend auf ihr Gehalt und die staatliche Rente.
Für die ehemalige Boxweltmeisterin und selbstständige Unternehmerin Regina Halmich sind diese Ergebnisse keine Überraschung. Ihr Ratschlag: „Frauen, macht euch nicht klein! Themen wie Geldanlage und Finanzplanung wirken auf viele Menschen erst einmal kompliziert und überfordernd. Doch ohne Absicherung bedrohen finanzielle Niederschläge schnell die ganze Existenz. Wenn dann noch plötzlich und unverschuldet eine Welle der gesamtwirtschaftlichen Bedrohung auf einen zurollt, kann das erstmal lähmen – gerade, wenn man als Frau ohnehin in der Position des Underdogs ist. Doch gerade jetzt kommt es darauf an, sich zu schütteln und schnell neue Strategien zu finden, um sich selbst zu empowern und den veränderten Umständen die Stirn zu bieten.“
Selbst ist die Frau bei Altersvorsorge und Risikoabsicherung
Viele Frauen wissen, dass die staatliche Absicherung allein nicht ausreichen wird, um ihren Lebensstandard im Alter aufrecht zu erhalten. Umso wichtiger wird es in Zukunft für Frauen sein, das Thema Geldanlage selbst in die Hand nehmen und sich mithilfe guter Beratung und Finanzbildung handlungsfähig zu machen. Das gilt auch in der Partnerschaft. Denn vor dem Hintergrund tradierter Geschlechterrollen und struktureller Hindernisse laufen be-sonders Frauen Gefahr, ihre finanzielle Unabhängigkeit in Partnerschaften aufzugeben.
Wie eine repräsentative Umfrage von Civey im Auftrag der LV 1871 aus dem Februar zeigt, gibt mit 74 % die große Mehrheit der Frauen in Deutschland an, dass ihnen finanzielle Unabhängigkeit in einer Partnerschaft wichtig ist. Trotzdem fühlt sich nur jede zweite im Fall eines einschneidenden Ereignisses wie einer Trennung finanziell abgesichert.
„Wir brauchen eine neue Unabhängigkeitsbewegung – eine finanzielle Unabhängigkeits-bewegung“, fordert Halmich. „Finanzen sollten jeder Frau wichtig sein – aber nicht nur im Sinne von Anhäufung, sondern auch von Wissen. Durch kluge finanzielle Vorsorge ist mir vieles erspart geblieben. Wir reden nicht von Millionen, sondern davon, im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten Geld klug anzulegen, um sich für aktuelle Risiken und für die Zukunft abzusichern.“ (ml)