"Denkanstoß" für ING-DiBa-Vermittler

22.11.2017

Bianca de Bruijn-van der Gaag, stellvertrende Leiterin Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING-DiBa, auf dem "Denkanstoß" in Mainz / Foto: © ING-DiBa

"Politik in bewegten Zeiten"

Für den letzten Vortrag der Veranstaltung hätte es wohl keinen passenderen Zeitpunkt und keine passenderen Titel geben können: Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sprach über "Politik in bewegten Zeiten", wobei er dabei nicht nur die gescheiterten Jamaika-Sondierungen meinte. Diese bezeichnete der Ex-Kanzlerkandidat als "kein Drama". Bezüglich des Wahlergebnisess der letzten Bundestagswahl und dem Erstarken der AfD zeigte sich Steinbrück ebenfalls wenig überrascht. So sei Deutschland ein Nachzügler im Bereich Rechtspopulismus. In vielen anderen europäischen Ländern sei dies längst Teil des politischen Alltags. Steinbrück sparte auch nicht an Kritik an seiner eigenen Partei, denn er warf der deutschen Sozialdemokratie vor, strukturelle, programmatische und strategische Defizite zu haben.

Wie soll es nun weitergehen? Auf diese Frage gab Steinbrück keine eindeutige Antwort. Er gab aber an, dass er nicht an Neuwahlen glaube, da diese ohnehin verändern würde. Auch würde die SPD massiv an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie nach einer Neuwahl in eine Große Koalition gehen würde.

Auch zu außenpolitischen Themen äußerte sich Steinbrück und deckte dabei ein weites Feld ab: Von Donald Trump, über den Brexit bis hin zu Vladimir Putin. Bei letzterem Thema äußerte sich der Ex-Minister kritisch gegenüber der EU und der Nato. So seien die Bestrebungen beider Institutionen, die Ukraine mehr an sich zu binden, für Russland ähnlich wie die Stationierung der sowjetischen Raketen auf Kuba. Das ändere aber nichts daran, dass das russische Vorgehen in der Ukraine völkerrechtswidrig sei.

Harsche Worte fand Steinbrück, der seit vergangen Herbst als Berater des Vorstandes der ING-DiBa tätig ist, auch für das britische Vorgehen beim Brexit: "Eine Mischung als Opportunismus und Dilettantismus". So seien die Briten auf den Austritt überhaupt nicht vorbereitet gewesen. Insgesamt schätzt Steinbrück, dass es beim Brexit zu einer Lose-Lose-Situation für Europa und Großbritannien kommen werde. Der SPD-Politiker zeigte trotz aller ernsten Themen, dass er seinen Humor nicht verloren hat und brachte das Publikum immer wieder zum Lachen.

Im Frühjahr geht es weiter

Für die ING-DiBA-Vertriebspartner gibt es im April und Mai bei den regionalen Veranstaltungen in 6 deutschen Städten die Möglichkeit, sich einen weiteren "Denkanstoß" zu holen. (ahu)

www.ing-diba.de