Debit-Dilemma in Deutschland

11.07.2022

Malte Rau, Co-Gründer und CEO von Pliant / Foto: © Pliant

Die Krux im Business-Alltag, die vor allem Jungunternehmer nur zu gut kennen: eine oder gar mehrere Firmenkreditkarten zu erhalten, ist kein leichtes Unterfangen. Oft gewähren Banken lediglich Debitkarten. Die kann man jedoch nicht zur Buchung von Hotelunterkünften, Mietautos oder anderen Spesenabrechnungen einsetzten. Vor dem Debit-Dilemma stehen deutsche Unternehmen nicht nur dann häufig, wenn sie sich mit ihrem Anliegen an klassische Banken wenden. Auch viele digital agierende FinTechs vergeben nur Karten, die keinen echten Kredit gewähren. Hier setzt das Berliner FinTech Pliant an. Es stellt sowohl physische als auch virtuelle Firmenkreditkarten bereit. Damit möchte Pliant deutschen Unternehmen zu mehr Flexibilität im daily business verhelfen.

Die Geschäftswelt verändert sich laufend und bringt neue Anforderungen an Bezahlprozesse in Firmen mit sich. Einerseits ist die Digitalisierung weiter auf dem Vormarsch, anderseits sorgt die neue Arbeitsrealität rund um Home-Office und Workation dafür, dass Mitarbeiter weniger an einen bestimmten Bürostandort gebunden sind und die Mitglieder einzelner Abteilungen häufig an verschiedenen Orten arbeiten. Die Nutzung von Firmenkreditkarten geht heute weit über Geschäftsreisen hinaus. Gefragt sind sie insbesondere beim digitalen Kauf von Software oder Cloud-Lösungen. Als einer der Vorreiter für virtuelle Firmenkreditkarten und digitales Belegmanagement, ist mein erklärtes Ziel, das daily business für Unternehmen und ihre Beschäftigten einfacher und flexibler zu gestalten. Traditionelle Banken gewähren Firmen nämlich häufig nicht ausreichend hohe Limits für die Anforderungen einer digitalisierten Geschäftswelt.

Die Vorzüge „echter“ Kreditkarten

Sind Firmen im Besitz von Kreditkarten und nicht nur von Debitkarten, so liegt der größte Vorteil darin, dass das Konto nicht sofort belastet wird. Es sieht so aus, dass die Karte nicht aufgeladen werden muss und es auch kein Akzeptanzproblem gibt, weder bei der Buchung von Mietautos, noch bei der Reservierung von Hotels. Doch warum setzen viele Anbieter dennoch auf Debit- statt auf Kreditkarten? Die Komplexität einer revolvierenden Kreditlinie ist sehr hoch, sowohl im technischen Sinn als auch in Bezug auf das Risikomanagement. Wir haben zwei komplexe Dinge kombiniert: Zahlung und Kredit.

Beantragen Unternehmen Firmenkreditkarten bei einer Bank, sind sie in der Regel erstmal eine ganze Weile mit Papierkram beschäftigt. Hier wollen wir als Pliant punkten, denn einen Bankbesuch braucht es bei der Lösung unseres Berliner FinTechs nicht. Bereits im Zuge eines Online-Onboardings werden die ersten virtuellen Karten vergeben und sind sofort einsetzbar. Wir haben sowohl unser eigenes Underwriting als auch unser eigenes Risikomanagement und kooperieren eng mit einem Bankpartner, der es uns ermöglicht, Kredite sehr flexibel zu vergeben.

Limits flexibel vergeben, besseres Ausgaben-Controlling

Im Gegensatz zu einer einzigen physischen Kreditkarte, die die Mitarbeiter untereinander herumreichen müssen, können Unternehmen bei Pliants virtuellen Karten Limits flexibel vergeben. Auch projektbezogene oder zeitlich limitierte Berechtigungen für einzelne Teams sind möglich. Ist etwa das Marketing-Team eines Unternehmens damit beauftragt, Weihnachtsgeschenke für Kunden mittels Firmenkreditkarte zu kaufen, können bestimmte Mitarbeiter in einem gewissen Zeitraum per Knopfdruck ein höheres Limit erhalten. Dieses kann danach genauso einfach auch wieder herabgesetzt werden.

Durch die einfache Zuweisung einzelner Ausgaben zu jedem Mitarbeiter über seine virtuelle Kreditkarte entfällt zudem die lästige Suche nach Belegen am Monatsende. Belege sollten von Mitarbeitern nämlich direkt über die Pliant-App hochgeladen werden. Passiert dies nicht, erfolgt eine automatisierte Erinnerung. Pliant ist übrigens mit der gängigen Buchhaltungs-Software kompatibel. Die Anwendung erfolgt damit problemlos mit bestehenden Systemen. Wir verfolgen einen Best-in-class-Ansatz bei Kreditkarten. Unseren Kunden hier die bestmögliche Experience zu geben, ist Challenge genug. Über Karten Cross-Selling für Software-Lösungen zu betreiben, ist nicht unser Ding.

Gastbeitrag von Malte Rau, Co-Gründer und CEO von Pliant, infinnity financial technologies GmbH