DeAWM: Kostenvorteil spricht für ETFs
15.01.2015
Das ETF-Wachstum wird auch 2015 ungebrochen weitergehen. Nach Schätzungen der ETF-Vertriebsexperten der Deutschen Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) wird aus heutiger Sicht das ETF-Wachstum in Europa zwischen 15 und 20 Prozent wachsen.
(fw/ah) Wachstumstreiber bleiben, neben echten Produktinnovationen, die Serviceleistungen für Kunden und ein starker Preiswettbewerb. „Wirklich neue ETFs schaffen Zugang zu bisher nicht investierbaren Märkten oder liefern ein bisher noch nicht verfügbares Exposure", so Simon Klein, Leiter Vertrieb ETP & Institutionelle Mandate EMEA und Asien, Deutsche AWM. Gerade die Serviceleistungen seien für professionelle Investoren das Zünglein an der Waage, wenn es bei gleichen oder ähnlichen Produkten um die Anbieterauswahl gehe, meint Klein. Zu solchen Serviceleistungen gehöre unter anderem die Bereitstellung von Musterportfolien, die neben einer Portfoliokonstruktion sowohl Kennzahlen und Statistiken als auch die historische Wertentwicklung aufzeigen. Ebenso sei wichtig, dass ein ETF-Anbieter den Handel für professionelle Kunden so unterstützt, dass die ETF-Handelskosten möglichst gering gehalten werden können.
Die Kosteneffizienz bei ETFs sieht Klein als einen wichtigen Faktor für das ETF-Wachstum im letzten Jahr. „Wir waren in Europa 2014 der erste ETF-Anbieter, der eine preisgünstige Core-ETF-Palette aufgelegt hat. Damit konnten wir insbesondere neue Kunden gewinnen, für die ETFs jetzt zu einer interessanten Anlagealternative – beispielsweise zu Futures und institutionellen Mandaten – geworden sind", so Klein.
Das Passive-Team der Deutschen AWM sieht, wie viele Branchenexperten auch, 2015 ein starkes Wachstum bei Renten-ETFs. Allerdings liege der Schwerpunkt vor allem im High-Yield-Bereich, beispielsweise bei kurzlaufenden europäischen Hochzins-Unternehmensanleihen. „Professionelle Investoren suchen im Niedrigzinsumfeld oftmals nach Anlagemöglichkeiten, die ein angemessenes Rendite-Risiko-Profil tragen und gleichzeitig eine gute Liquidität bieten", sagt der ETF-Experte der Deutschen AWM.
Derzeit steigt die Nachfrage nach Renten-ETFs überproportional. Das verwaltete Volumen in Renten-ETFs ist 2014 um 41 Prozent gestiegen, während es bei Aktien-ETFs 22 Prozent waren. Auch für die Zukunft werden überdurchschnittliche Mittelzuflüsse im Rentensegment erwartet. So verzeichnete die Deutsche AWM alleine im ETF-Rentenbereich rund 1,5 Milliarden EUR Nettomittelzuflüsse.
Einen großen Nachholbedarf sieht Klein bei Produkten für Privatanleger, die verstärkt auf ETFs setzen. Darunter fallen beispielsweise ETF-Dachfonds oder so genannte Managed Accounts. Das sind individuelle Konten, die in der Regel nach festen Vorgaben und Präferenzen der Kunden professionell von einem Vermögensverwalter gemanagt werden. „Ein Erfolgsfaktor für den Durchbruch für ETFs beim Privatkunden ist die Anzahl solcher Produktlösungen auf ETF-Basis. Wir freuen uns über jeden Produktanbieter, der solche Lösungen entwickelt und über seine Vertriebswege, wie beispielsweise Filialen, vertreibt", erklärt Klein.
Insgesamt zeigt sich Simon Klein äußerst zufrieden mit den erzielten Nettomittelzuflüssen in db X-trackers Produkte, die 2014 bei 4,2 Milliarden EUR lagen. In ihrem besten Monat November sammelte die Deutsche AWM rund 30 Prozent des Marktwachstums ein.„Wir haben 2014 drei wesentliche Wachstumspfeiler eingepflockt: Wir haben unsere beliebtesten und größten ETFs auf die physische Replikation umgestellt. Daneben haben wir innovative ETFs aufgelegt, wie zum Beispiel unseren physischen China-A-ETF oder einen ETF auf den Barclays Global Aggregate Index. Zudem haben wir auch aufgrund unserer kostengünstigen Core-ETF-Palette neue Kunden gewonnen. Die hohen Nettomittelzuflüsse belegen, dass unsere Wachstumsstrategie aufgegangen ist", freut sich Klein. Die Deutsche AWM ist derzeit in Europa zweitgrößter Anbieter physischer ETFs mit einem verwalteten Vermögen in direkten ETFs von 17,7 Milliarden EUR.
finanzwelt-Tipp: In der kommenden Printausgabe 01/2015 widmet sich "finanzwelt" dem Thema ETF.