DDIV für "Baukindergeld"
01.11.2016
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Der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter begrüßt Volker Kauders Vorschlag nach Einführung eines "Baukindergeldes". Dem Verband gehen die Pläne des CDU-Politikers allerdings nicht weit genug.
Deutschlands Großstädte und Ballungsräume ziehen immer mehr Menschen an. Die dadurch steigenden Immobilienpreise sorgen dafür, dass es gerade junge Familien und Schwellenhaushalte mit mittleren Einkommen und wenig Eigenkapital nahezu unmöglich ist, Wohneigentum zu erwerben. Union-Fraktionschef Volker Kauder schlägt deshalb vor, junge Familien mittels eines "Baukindergeldes" den Sprung in das Wohneigentum zu erleichtern. Unterstützung erhält Kauder dabei vom Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), der aber gleichzeitig anregt, die finanzielle Förderung auch auf Schwellenhaushalte auszudehnen und gleichzeitig eine Selbstfreinutzerprämie einzuführen. Mit dieser soll einkommensschwächeren Haushalten der Immobilienerwerb als Altersvorsorge und Vermögensbildung ermöglicht werden. So wird es möglich, benötigtes Eigenkapital für einen dinglich besicherten Kredit leichter aufzubringen, da das häufig erforderliche Eigenkapital von bis zu 30 Prozent Wohnungseigentum oftmals verhindert. „Eine solche Freizugsprämie fördert nicht nur die freiwillige Altersvorsorge, sondern kann auch den Mietermarkt punktuell entlasten”, so DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler.
Laut DDIV wäre auch ein staatlich garantiertes Nachrangdarlehen als weiteres Förderinstrument möglich. Diese müsse nach Ansicht des DDIV jedoch mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet sein, um zielgruppengerecht zu wirken. Erfolgen könne dies durch geringe Zinskosten und eine lange Zinsbindung, kombiniert mit hohen Tilgungssätzen. „Ein solches Nachrangdarlehen ergänzt bereits bestehende sozial- und wohnungspolitische Instrumente und sollte zudem an die Einkommenshöhe gekoppelt sein, damit insbesondere Schwellenhaushalte davon profitieren”, ergänzt Kaßler. Mit Blick auf die Klimawende ist es darüber hinaus auch denkbar, das Darlehen an den energetischen Standard eines Neubaus zu koppeln. (ah)