Das sind die besten privaten Krankenversicherer
09.10.2020
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Das Analysehaus ASCORE hat heute die Aktualisierung des ASCORE PKV-Unternehmensscorings veröffentlicht. Das Ratingverfahren wurde im Vergleich zum letzten Jahr weiterentwickelt. Nicht die einzige Änderung.
Im ASCORE PKV-Unternehmensscoring erfolgt die Punkteverteilung weiterhin nach dem „relativen Scoring-Verfahren“. Bei diesem werden die einzelnen Kennzahlen im Vergleich zum Markt bewertet. Bei der Auswertung wird für jedes erfüllte Kriterium ein ganzer oder halber Punkt vergeben. Die letztlich erreichte Gesamtpunktzahl wird dann auf sechs Wertungsklassen umgelegt und in ASCORE Kompassen ausgegeben. Die Analysten verzichten dabei weiterhin auf eine direkte Gewichtung der einzelnen Kriterien. Es wird auf eine umfassende Betrachtung der Krankenversicherer gesetzt und aussagekräftige Daten werden betrachtet, die von den Kennzahlenexperten sowohl erweitert als auch nach umfangreichen Testrechnungen in manchen Bereichen modifiziert wurden.
Wie beim vorherigen Rating sind weiterhin „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“ die vier Hauptbewertungsbereich. In die Analyse flossen insgesamt 17 bewertungsrelevante und 19 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen ein. Außerdem wurden noch sechs ergänzende Info-Kennzahlen herangezogen. Um Schwankungen auszugleichen wurden die meisten Kennzahlen über drei Jahre gemittelt.
Unterschiedliche Entwicklungen
Im Geschäftsjahr 2019 lässt sich bei manchen Sicherheitskennzahlen ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beobachten. Während beim Kriterium Eigenkapitalquote der Branchenwert um nur ca. 0,2 Prozentpunkte gesunken ist, verzeichnet der Branchenwert der RfB-Zuführungsquote einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Starke Rückgänge gibt es hingegen bei der RfB-Quote sowie der Barausschüttungsquote zu verzeichnen, die mit 37,8 % bzw. 27 % um 2,5 bzw. 6,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert liegen. Gegenüber dem entsprechenden 3-Jahres-Mittelwert beträgt der Rückgang 1,8 Prozentpunkte bzw. 4,6 Prozentpunkte. Als Grund hierfür machen die Studienautoren eine höhere Entnahme aus der RfB für die die Limitierung der Beitragsanpassungen im vergangenen Jahr aus.
Ebenfalls über die vergangenen drei Jahre wurden die Solvencyquoten gemittelt, denn bei diesen liegt bereits eine ausreichend lange Historie vor. Da die Netto-SCR-Quote von allen PKV-Versicherern die Mindestgröße von 100 % weit überschreiten wird, bleibt im aktuellen Jahrgang nur noch die SCR-Quote ggf. inkl. Volatilitätsanpassungen bewertungsrelevant.
Bei den Bestandszahlen war bei der Gesamtzahl der private krankenversicherten Personen wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Vor allem der Bestand im Bereich der Zusatzversicherung befindet sich auf Wachstumskurs, während die Zahl der Vollversicherten tendenziell weiterhin rückläufig ist.
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