Coronawelle rollt, gebaut wird weiter

30.04.2020

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Die Corona-Pandemie legt große Teile des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft lahm. In der Immobilienwirtschaft zeigen sich aber kaum Auswirkungen.

Wie geht die Immobilienwirtschaft mit den Belastungen der Corona-Krise um? Dieser Frage geht der Corona-Immobilien-Index von baumonitoring.com nach. Er wird dabei auf einer Skala von 36,5 und 41,5 Grad abgebildet und gibt, analog zur menschlichen Körpertemperatur an, wie die Lage auf dem Immobilienmarkt ist. So zeigt ein Indexwert von 36,5 Grad, dass es keine Beeinträchtigungen gibt, ein Wert von 41,5 Grad sagt hingegen aus, dass es einen kompletten Baustopp gibt. Mit einem Wert von 37,1 Grad liegt der Index derzeit fast im perfekten Bereich und hat sich zur Vorwoche sogar um 0,1 Grad verbessert. Zur Verbesserung der Lage hat wesentlich die Materialversorgung beigetragen. So gaben 61 % der Studienteilnehmer an, dass sie diesbezüglich mit leichten Einschränkungen leben müssten, eine Rückgang um 21 Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche. Zudem werden von keiner Projektentwicklung aktuell nennenswerte Probleme bei der Materialversorgung angezeigt.

Leicht verschlechtert hat sich hingen die Personalsituation. So berichten 70 % der Befragten, dass sie hier leichte Einschränkungen hätten, 5 Prozentpunktem mehr als in der Vorwoche. Immerhin: Kein einziger Umfrageteilnehmer gab an, dass er mittlere oder gar starke Einschränkungen diesbezüglich hätte.

„Die Situation in der Immobilienwirtschaft, die durch den Corona-Lockdown hervorgerufen wird, genau zu beobachten, ist für die Immobilienwirtschaft extrem wichtig. Die Analysen helfen den Akteuren, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Das hat bisher offensichtlich gut geklappt. Im Vergleich zur Vorwoche fallen die Einschätzungen bezüglich Materialversorgung wiederum günstiger aus. Der leichte Personalmangel wird zu beobachten sein“, so Moritz Koppe, Geschäftsführer emproc SYS und Initiator des Corona-Immobilien-Index.

„Die Immobilienwirtschaft zeigt sich robust. Das ist erfreulich für alle Marktakteure, doch nicht verwunderlich. Ihrem Ruf als stabiler und wertbeständiger Wirtschaftszweig bleibt sie im Großen und Ganzen treu. Wenn überhaupt, reagiert die Immobilienwirtschaft in Krisen träge, so dass die Beteiligten mehr Zeit haben als in anderen Branchen, sich auf neue Gegebenheiten einzustellen“, so Stefan Stenzel, Associate Director bei Cushman & Wakefield und Initiator des Corona-Immobilien-Index. (ahu)