CFOs verloren im Datendschungel
30.08.2017
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In deutschen Unternehmen scheint bezüglich Daten einiges im Argen zu liegen. Das zeigt eine Umfrage des IT-Dienstleisters workday, für die knapp 1.000 CFOs und Finanzprofis befragt wurden.
So gaben 40 % der Befragten an, dass sie bezweifeln, dass die Daten ihrer Rechnungslegungsprozesse immer akkurat und zuverlässig sind. Die Studie zeigt, dass die CFOs häufig sehr viele Tabellen und Grafiken auf dem Schreibtisch liegen haben, ohne aus diesen Daten einen echten Mehrwert ziehen zu können. Gründe hierfür seien vor allem mangelnde Flexibilität beim Reporting und überlastete IT-Abteilungen. 43 % aller befragten Finance Executives gaben an, dass sie nicht einmal genau wüssten, wie viele geschäftskritische Kalkulationstabellen in ihrem Unternehmen im Umlauf sind. 53 % der Umfrageteilnehmer sagten, dass jede Änderung in einem Finanzbericht zu umfassender manueller Prüfung führe. Deshalb finden 60 % der Befragten, dass zu viel Arbeitszeit in die Bereinigung und Verarbeitung von Daten fließen würden – Zeit, die CFOs besser für strategische Aufgaben nutzen könnten. Für die Flut an Daten sind die CFOs zum Teil aber selbst verantwortlich, denn 50 % der Befragten gaben an, dass sie keine redundanten Daten aus ihren Berichten löschen und 41 % löschen nicht einmal ungenutzte Berichte.
Ebenfalls ein erschreckendes Ergebnis: 40 % der Senior Finance Executives ist der Meinung, dass die Vorstandsmitglieder keinen vollständigen Blick ihr eigenes Geschäft haben. Auch machen sich 55 % Sorgen darüber, ob ihre internen Kontrollmechanismen während des Berichtszeitraum funktionieren und die verteilten Daten vertrauenswürdig sind. Ein weiterer Mangel, den die Studie offenbart, ist fehlende Flexibilität. So ist es nur für 46 % der Befragten einfach, Änderungen an den Informationsanaforderungen durchzuführen und nur 34 % meinen, sie könnten Änderungen unabhängig von der IT durchführen. Offenbar fällt es den CFOs auch schwer zuzugeben, dass sie manche Daten nicht liefern können. So gaben 69 % der Befragten an, dass sie Lücken in Berichten mit vorübergehenden Daten kaschieren.
Die CFOs verfolgen Kalkulationsprozesse und Abgabefristen sogar im Privatleben. Nur 3 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie deshalb noch keine schlaflosen Nächte gehabt haben. 62 % haben sich schon wegen verpasster Deadlines Sorgen gemacht. (ahu)