BVK appelliert an kommende Regierung
05.10.2021
Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) veröffentlicht Forderungen an die zukünftige Bundesregierung. Der Verband plädiert für eine rasche Regierungsbildung und zeigt Offenheit für jegliche Konstellation, stellt nun jedoch auch Anforderungen an die Politik der kommenden Legislaturperiode für den Berufsstand.
„Zunächst beanspruchen wir, dass die Politik endlich umfassend die sozialpolitische Bedeutung unseres Berufsstands anerkennt“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Das sehen wir als die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der künftigen Bundesregierung an. Dazu gehört auch der Erhalt des Provisionssystems neben der Honorarvergütung.“
So fordert der BVK, dass die Regulierungsspirale der letzten Jahre gegenüber den Vermittlern gestoppt werden müsse, um zunächst bestehende Regelungen evaluieren zu können. Folgerichtig lehnt der Verband auch eine Deckelung der Vergütungen der Vermittler ab, ebenso wie eine Übertragung der Aufsicht über Finanzanlagenvermittler auf die BaFin. Eine Alternative sieht der BVK stattdessen in der Vereinheitlichung der Zuständigkeiten bei den Industrie- und Handelskammern (IHK).
Des Weiteren drängt der BVK darauf, bei Plänen zur Altersvorsorgepflicht für Selbstständige beteiligt zu werden, um bei der Findung von Lösungen seine Expertise einbringen zu können. Damit sollen Millionen von Vorsorgesparern unterstützt werden. Einen rein digitalen Vertrieb von Standardprodukten zur Altersvorsorge lehnt der Verband ebenso ab wie einen neuen Staatsfonds. Stattdessen fordert der BVK eine Reform und bürokratische Entschlackung der Riester-Rente mit flexiblen Kapitalgarantien.
Ganz entschieden werden zudem alle politischen Pläne zur Einführung einer Einheitskrankenversicherung als sogenannte Bürgerversicherung abgelehnt. „Wir stehen aus tiefer Überzeugung felsenfest hinter den Vorteilen des dualen Gesundheitssystems“, erklärt dazu Michael Heinz.
Beim Thema Nachhaltigkeit appelliert der Verband an die Politik, das Angebot von ESG-Appellkonformen und an UN-Nachhaltigkeitszielen orientierten Versicherungsprodukten zu fördern. Dieser Markt müsse stärker unterstützt und mehr Transparenz geschaffen werden, jedoch ohne dabei mehr Bürokratie und immer komplexere Steuervorschriften und Datenschutzbestimmungen einzuführen. „Deshalb ermutigen wir die Politik, insgesamt effizienter, schlanker und bürgerfreundlicher zu werden, um den Mittelstand zu entlasten“, meint Michael Heinz abschließend. (lb)