Bushido wegen Versicherungsbetrug angeklagt: 10 Jahre Haft?
06.12.2021
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Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat gegen den Gangster-Rapper Bushido Anklage erhoben. Er soll in seiner unter Denkmalschutz stehenden Villa in Kleinmachnow Brandstiftung veranlasst haben, um strenge Bau-Auflagen zu vermeiden. Wegen mutmaßlichen Versicherungsbetruges könnte Bushido nun zehn Jahre hinter Gitter wandern. Damit ist er allerdings nicht der einzige Star, der sich gerade wegen dieses Vorwurfes vor Gericht verantworten muss.
Im Fall des Musikers geht es um eine Denkmalschutz-Immobilie, die im Jahr 1910 erbaut wurde. Es handelt es sich um ein ehemaliges kaiserliches Seemannserholungsheim. Für einige Architektur-Liebhaber bestimmt eine Freude: das Dach wurde mit aufwendigen Holzbauten errichtet und zeichnete sich zusätzlich durch Bildhauerarbeiten aus. Für Bushido bedeutete das vor allem hoher Aufwand, Zeit und Geld. Denn beim geplanten Umbau hätten viele Denkmal-Auflagen befolgt werden müssen.
Dann brannte der Dachstuhl
Davon ließ sich der Rapper allerdings nicht aufhalten. Er führte Baumaßnahmen teilweise auch ohne Genehmigung durch, bis schließlich die Denkmalschutzbehörde des Landkreises Potsdam einschritt. Sie ordnete an, das bereits abgerissene historische Eingangstor aus Kalkstein wieder aufzubauen – was Bushido auch tat. Doch dann brannte im Dezember 2013 der Dachstuhl. Beträchtliche Teile der historisch wertvollen Bausubstanz fielen den Flammen zum Opfer.
Gegenüber dem Magazin „Stern“ hat die Staatsanwaltschaft Potsdam bestätigt, dass sie Anklage gegen den Musiker erhoben hat. Es ist davon die Rede, dass polizeiliche Ermittlungen den Verdacht erhärtet haben, Bushido habe zwei Komplizen damit beauftragt, das Haus anzuzünden. Gemäß § 306 des Strafgesetzbuches lautet der Vorwurf „gemeinschaftliche Brandstiftung“. Doch damit nicht genug. Denn von seinem Wohngebäudeversicherer akzeptierte er außerdem noch eine hohe Summe an Schadenersatz.
Bushido nicht der einzige Star
Wenn der Rapper verurteilt wird, könnte ihn eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren erwarten. Große Hoffnungen auf eine milde Strafe sollte er sich jedenfalls nicht machen. Denn Anis Ferchichi, wie Bushido bürgerlich heißt, ist schon 2015 wegen Versicherungsbetruges zu einer Bewährungsstrafe von elf Monaten verurteilt worden. Damals hat er einen Einbruch in sein Aquaristik-Geschäft „Into the Blue“ gestellt. Er gab einen Schaden von 360.000 Euro an, für den ihn seine Geschäftsinhaltsversicherung entschädigte.
Bushido ist im Übrigen nicht der einzige prominente Versicherungsbetrüger. So sind diesen Herbst 16 ehemalige Basketballspieler der Profiliga NBA festgenommen worden. Sie und zwei weitere angeklagte Ex-Basketballspieler sollen versucht haben, durch Versicherungsbetrug insgesamt 3,9 Mio. Dollar zu ergaunern. Tatsächlich wurden 2,5 Mio. Dollar ausgezahlt. Laut Anklage sollen sich die Sportler von ihrer Krankenversicherung medizinische Ausgaben haben erstatten lassen, die nie angefallen waren. (sh)