Büroimmobilien als Inflationskiller?
29.07.2021
André Heid, Geschäftsführer der Heid Immobilien GmbH / Foto: © Heid Immobilien
Die aktuelle Berichterstattung schürt Inflationsängste. Droht ein Comeback der schleichenden Geldentwertung? Die Bundesbank jedenfalls prognostiziert eine Inflationsrate von vier Prozent für den Herbst. Verbraucherpreise steigen wie zuletzt vor zehn Jahren. Und Investmentalternativen sind gefragter denn je. Als Renditebringer galten lange Büroimmobilien, bis Corona deren Hochkonjunktur ausgebremste. Bietet die Assetklasse Büro Investoren zuverlässigen Schutz gegen Inflation? Ja!
Wer schon heute in diese Assetklasse investiert, entwickelt eine nachhaltige Resilienz gegenüber der Geldentwertung. Um Kapital bei europaweitem Nullzins zu schützen und vermehren, braucht es stabile Anlagealternativen. Bürogebäude als ‚Betongold’ bieten hier weiterhin ein profitables Investment.
Dennoch spielen Experten derzeit Poker um Büroimmobilien für die Zeit nach Corona. Leere Schreibtische, leblose Flure – die Pandemie hat den Boom rund um Bürogebäude zunächst ausgebremst. Zehn Jahre herrschte Hochkonjunktur – vor allem in den Metropolen. Doch seit dem Trend zum Homeoffice herrscht Unsicherheit unter Immobilieninvestoren: Gibt es eine Rückkehr zum Nine-to-Five-Büro? Oder führt Homeoffice zu Flächenreduzierung? Und damit letztendlich zu sinkenden Mieterträgen und Renditen? Beigetragen zu dieser Unsicherheit hat sicherlich auch der Vermögensverwalter DWS mit der Ankündigung, deutschlandweit seine Büroflächen pro Mitarbeiter um 30 Prozent zu reduzieren. Grundsätzlich reagieren Arbeitgeber eher zurückhaltend: Nur 6,4 Prozent von knapp 1.300 befragten Firmen planen im vierten Quartal, ihre Büroflächen zu reduzieren, ermittelte das Institut der deutschen Wirtschaft.
Markt für Büroimmobilien zeigt sich robust
Kein Grund zur Panik also. Tatsächlich zeigt sich der Markt für Büroimmobilien bislang robust. Die Mieten, Leerstandszahlen und Investmentaktivitäten bleiben laut dem Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen im Auftrag des Immobilienspitzenverbandes ZIA auf einem stabilen Niveau. Dies bestätigen auch aktuelle Studien der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. (gif). Die Büromarkterhebung 2020 zeigt, wie sich die Immobilienpreise an 13 Top-Standorten deutschlandweit entwickelt haben. Die Zahlen sprechen für eine stabile Seitwärtsentwicklung auf dem zuvor erreichten, hohen Niveau. Abgesehen von einem leichten Anstieg der Leerstandsquoten, die mit nur 3,8 Prozent keine spürbar negativen Impulse auf die Mieten haben, blieben Durchschnittsmieten durchweg stabil bis leicht steigend. In A-Städten wiesen diese im Mittel ein Plus von 2,9 Prozent auf, Spitzenmieten ein Plus von knapp einem Prozent. Platzhirsch war Frankfurt mit einer Büro-Spitzenmiete von 46,80 €/qm bei einem Plus von 3,9 Prozent.
Wie Büroimmobilien zukunftsfähig werden können, lesen Sie auf Seite 2