Bloß keine Krise

10.11.2014

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Der Mittelstand ist in Deutschland auf Krisensituationen nicht ausreichend genug vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der DJM Communication, die gemeinsam mit der TREU ASS Assekuranzmakler, einem Unternehmen der ARTUS GRUPPE, durchgeführt wurde.

(fw/hwt) Befragt wurden 400 Geschäftsführer, Kommunikatoren und Verantwortliche aus mittelständischen Unternehmen im Zeitraum Ende Juli bis Anfang September 2014. In einem akuten Krisenfall wird die Bedeutung kommunikativer Präventionsmaßnahmen ersichtlich. Eine mangelhafte Vorbereitung kann gravierende Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen haben. In einer Bestandsaufnahme wurden mittelständische Unternehmen zum Status Quo ihrer Präventionsmaßnahmen, ihren Krisenerfahrungen und ihrem Krisenbewusstsein befragt. Die Auswertung zeigt, dass den meisten Unternehmen die Bedeutung eines Krisenkommunikations-Managements schon bewusst ist: 83 % der befragten Unternehmen bewerten präventive Maßnahmen als ein wichtiges oder sehr wichtiges Handlungsfeld. Bei knapp jedem zweiten Unternehmen (48 %) treten Krisen regelmäßig bis häufig auf. In lediglich neun % der Unternehmen kommen Krisen so gut wie nie vor. 36 % der Befragten sagen, dass sie mit Krisenlagen nur in großen Intervallen konfrontiert werden.

Dagegen erklärt mehr als ein Viertel der Befragten, dass sie keine kommunikativen Präventionsmaßnahmen getroffen haben und auch keine Vorbereitungen planen. Als Gründe dafür werden mangelnde Ressourcen und Kapazitäten angegeben. Zwar beurteilen 43 % der Unternehmensvertreter ihre Vorbereitungen als „gut", diese müssten aber noch ausgebaut und intensiviert werden. Umsatzeinbußen, negative Berichterstattungen und Imageschäden gelten als die drei wichtigsten Konsequenzen, die aus einer Krisensituation entstehen. „Krisenkommunikation als wichtiger Teil des Risikomanagements von Unternehmen ist nicht nur für große Konzerne von Bedeutung", berichtet Horst Palgen, Geschäftsführer der TREU ASS: „Gegen krisenbedingte Auswirkungen kann man sich schützen und für den Ernstfall vorbeugen." Erfahrungen aus der Kommunikationspraxis bestätigen, dass gerade mittelständische Unternehmen auf Krisensituationen häufig nicht hinreichend kommunikativ vorbereitet sind – sowohl online als auch offline, weiß Prof. Dr. Bodo Kirf, Geschäftsführender Gesellschafter der DJM Communication, zu berichten: „Krisen verzeihen keine Kommunikationsfehler. Sie müssen daher für die Akteure zum Regelfall, zur kommunikativen Routine, werden."

Die Studienergebnisse dokumentieren zudem, dass – neben den klassischen Massenmedien – auch kritische Diskurse im Social Web relevant für mittelständische Unternehmen in Krisenfällen sind. Doch nicht einmal jedes zweite Unternehmen ist in diesen Szenarien präventiv-beobachtend tätig: Von den Befragten gaben nur 43 % an, regelmäßiges Medien-Monitoring zu betreiben. Als die bewährtesten Präventionsmaßnahmen gelten unter den Befragten regelmäßige Abstimmungsmeetings und Krisenübungen (48 %) sowie die Erstellung eines Krisenhandbuchs (47 %) und die Einrichtung eines festen Krisenstabs (40 %). „Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Mittelständler sich durchaus der Relevanz der Methoden und Instrumente moderner Krisenkommunikation und der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen bewusst sind. Gleichwohl besteht im eingeübten Vorbereitet-Sein auf den richtigen Umgang mit potenziellen Problemlagen Nachholbedarf", verdeutlicht Palgen.

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