BlackRock-CEO sieht Umdenken in der Gesellschaft

31.03.2020

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Die Verbreitung des Corona-Virus und deren Folgen werden Wirtschaft und Gesellschaft dem Vermögensverwalter BlackRock zufolge grundlegend und langfristig prägen. „Der Ausbruch (des Virus) hat nicht nur die Finanzmärkte und das kurzfristige Wachstum unter Druck gesetzt. Er hat eine Neubewertung vieler Annahmen zur Weltwirtschaft bewirkt“, schreibt Larry Fink, CEO und Chairman von BlackRock, in seinem diesjährigen Brief an die Aktionäre des Unternehmens.

„Wenn wir diese Krise überstanden habe, wird die Welt eine andere sein. Die Psychologie der Anleger wird sich verändern. Das Geschäftsleben wird sich verändern. Der Konsum wird sich verändern.“

Trotz der aktuellen Situation blickt Fink optimistisch in die Zukunft und erkennt Chancen. „Die Welt wird diese Krise überstehen. Die Wirtschaft wird sich erholen. Und jenen Anlegern, die ihre Augen nicht auf den wackeligen Boden unter unseren Füßen richten, sondern auf den Horizont, bieten sich an den Märkten jetzt enorme Chancen.“

Die Finanzbranche und die Anlagewelt werden sich nach Ansicht des BlackRock-Chefs weiter verändern. Darauf gelte es sich einzustellen. Das Jahrzehnt nach der Finanzkrise habe vielen Asset Managern ein positives Umfeld geboten. „Aber zu wenige haben in Innovationen investiert, um ihre Widerstandskraft zu stärken und aufkeimenden Trends zuvorzukommen, welche die Branche heute in vollem Umfang prägen“, schreibt Fink.

Der Vermögensverwalter selbst konzentriert sich vor diesem Hintergrund auf Investitionen „in die primären Treiber, die BlackRocks Wachstum heute und in den kommenden Jahren prägen.“ Dazu zählt Fink die Sparte für börsennotierte Indexfonds (ETFs) iShares, illiquide alternative Vermögenswerte und Technologie. Zudem will das Unternehmen Innovationen voranbringen, mit denen sich marktunabhängige Mehrerträge (sogenanntes Alpha) erzielen lassen, und seine Position als führender Anbieter ganzheitlicher Portfoliolösungen stärken.

Als weiteren Schwerpunkt nennt Fink den Bereich nachhaltige Geldanlage. „Die aktuelle Pandemie führt uns vor Augen, wie fragil die Welt ist und welcher Wert in nachhaltigen Portfolios steckt“, schreibt er. Während der Krise zeige sich, dass nachhaltig ausgerichtete Portfolios bessere Ergebnisse erzielten als traditionelle. „Wenn wir diese Krise überstanden haben und Anleger ihre Portfolios anpassen, haben wir die Möglichkeit, eine nachhaltigere Welt zu schaffen.“ (ah)