Beurteilt „Finanztest“ Pflege-Bahr-Tarife falsch?
16.04.2013
Die Einwände von „Finanztest“ laufen ins Leere meint der PKV-Verband. Verbandschef Schulte stellt kritische Fragen zur Testmethodik und wirft dem Medium der staatlich geförderten Verbraucherzentralen vor fachlich falsch zu bewerten.
2013-04-17 (fw/db) Zum heutigen Bericht der Zeitschrift „Finanztest“ und ersten Berichten in den Medien über Pflegetagegeldversicherungen erklärt der Vorsitzende des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV), Reinhold Schulte:
„Die Einwände der Zeitschrift „Finanztest“ gegen die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung laufen ins Leere. Die Förderbedingungen definieren lediglich Mindestleistungen. Jedem Kunden steht es frei, nach seinen persönlichen Prioritäten und Möglichkeiten die Pflegezusatzversicherung bis zur 100-prozentigen Absicherung aufzustocken.
Die staatliche Förderung gibt einen Anreiz, selbst zusätzliche Vorsorge für den Pflegefall zu treffen. Sie motiviert zudem, sich der Versorgungssituation im Pflegefall bewusst zu werden und die Mindestabsicherung weiter aufzustocken. Die vielen Anfragen der Versicherten zeigen, dass diese politische Initiative das Bewusstsein der Menschen für den Vorsorgebedarf in der Pflege bereits sehr gestärkt hat.
Mit einem staatlichen Zuschuss von 5 Euro bei 10 Euro Eigenbeitrag pro Monat ist die Förderung insbesondere für junge Leute sowie für Geringverdienende ein attraktiver Anreiz. Auch die bemühte Kritik von ‚Finanztest‘ ändert nichts an der Tatsache, dass insbesondere bei einem frühen Beginn der geförderten Pflegezusatzversicherung schon mit einem minimalen Eigenbeitrag eine umfassende Absicherung erreicht wird.
Bei näherem Hinsehen ergeben sich kritische Fragen nach der Testmethodik. ‚Finanztest‘ hat von vornherein nur ‚Modellkunden‘ im Alter von 45, 55 und 65 Jahren berechnet – und damit ausgerechnet jene Jahrgänge ausgeblendet, die bei einem Versicherungsbeginn in früherem Alter für minimale Beiträge wesentlich höhere Leistungen erhalten. Beim Versicherungsbeginn zwischen 25 und 35 Jahren kann in der Regel bereits mit dem Mindestbeitrag von 10 Euro und 5 Euro staatlicher Förderung eine vollwertige Absicherung für die schwerste Pflegestufe III erreicht werden. Diese Tatsache wird den Lesern von ‚Finanztest‘ durch dessen Testauswahl schlicht vorenthalten.
Die Kritik von ‚Finanztest‘ überrascht. Die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung stärkt die individuelle Vorsorge und entlastet zukünftige Generationen. Das ist nachhaltig und generationengerecht. Diesen notwendigen Schritt in die richtige Richtung zu kritisieren, ist weder gegenüber den potenziell Pflegebedürftigen noch den nachfolgenden Generationen verantwortbar.“