Bekämpft den Anlagenotstand
18.02.2015
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Der Vermögens-Check der quirin bank deckt einen regelrechten Anlagenotstand in deutschen Anlegerdepots auf. In vielen Depots gefährden zu hohe Cash-Bestände, teure Bankprodukte sowie unsystematische Risiken durch eine zu starke Gewichtung von Wertpapieren deutscher Unternehmen, von einzelnen Branchen oder gar von Einzeltiteln die Rendite der Anleger.
(fw/ah) Im Ergebnis zeigt sich in den Depots ein sehr hoher Cash-Bestand von rund 45 Prozent. Das ist deutlich mehr als empfehlenswert, denn angesichts der niedrigen Zinsen geht damit ein reeller Kaufkraftverlust einher. „Nichtstun ist dennoch keine Alternative - jeder, der etwas für die Altersvorsorge tun oder das eigene Vermögen sichern will, muss zwingend im Aktienmarkt investiert sein", erklärt Prof. Stefan May, Leiter Vermögensverwaltung der quirin bank. „Systematisches Investieren in die globalen Aktien- und Rentenmärkte sichert Anlegern auch zukünftig Erträge bei kalkulierbarem Risiko."
In fast 80 Prozent der Depots fanden die Experten der quirin bank zudem teure hauseigene Bankprodukte wie aktiv gemanagte Fonds. Diese schmälern mit hohen Provisionen, Ausgabeaufschlägen und jährlichen Managementgebühren Jahr für Jahr die Rendite des Anlegers. „Die bessere Wahl sind kostengünstige ETFs", erklärt May. Ein Vergleich macht deutlich: Mit einem ETF auf die 30 DAX-Werte konnten Anleger im Verlauf von 11 Jahren 42.000 Euro mehr Ertrag erzielen als mit einem aktiven, auf den DAX bezogenen Fonds. Das bedeutet, Anleger hätten mit einem ETF 20 Prozent mehr Rendite erzielt.
Viele Depots wurden zudem unsystematisch zusammengestellt, oft sind heimische Werte, einzelne Branchen oder Einzeltitel übergewichtet. So ist etwa ein Drittel der Depots mit deutschen Aktien, Staats- oder Unternehmensanleihen stark auf Deutschland fokussiert. Der sogenannte Home-Bias kann wertvolle Rendite kosten. „Bereits auf mittlere Sicht ist die Entwicklung international ausgerichteter Depotstrukturen deutlich risikoärmer. Weltweit investiert zu sein, bedeutet, an der Wertschöpfung internationaler Marktwirtschaften teilzuhaben", so Kapitalmarktexperte May.
Insgesamt weisen die untersuchten Depots zwar nur ein geringes bis mittleres Risiko auf, allerdings ist die damit einhergehende Rendite zu gering. So ließe sich – eine entsprechende Systematisierung vorausgesetzt – durch eine Erhöhung des Wirkungsgrades der Depots bei gleichem Risiko mindestens 1,5 Prozent mehr Rendite im Jahr erwirtschaften. Das macht nach 10 Jahren bereits 25.000 Euro mehr Ertrag aus.