Bei IT-Projekten sind Spezialversicherungen gefragt
15.10.2018
Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications bei Hiscox / Foto: © Hiscox
IT-Dienstleister haben für Unternehmen hohe Bedeutung
Ein ausreichender Versicherungsschutz wird auch deshalb immer wichtiger, weil Dienstleister in Unternehmen immer wichtigere Aufgaben übernehmen. So gaben 70 % der befragten Dienstleister an, dass ihre Arbeit maßgeblich zum Geschäftserfolg ihres Auftraggebers beitrage. Die Gründe für die Inanspruchnahme von IT-Dienstleistern sind vielfältig. Der am häufigsten genannte Grund (66 %) ist, dass die Unternehmen selbst kein geeignetes Personal finden. 53 % der Unternehmen beauftragen IT-Dienstleister, weil sie selbst keine Kapazitäten haben, die entsprechenden Aufgaben zu erledigen, bei 46 % fehlt im Unternehmen die Expertise für das entsprechende Projekt. 41% der IT-Dienstleister sind zudem der Ansicht, Unternehmen wollten mit der Auftragsvergabe Verantwortung abgeben.
Ausgeprägtes Risikobewusstsein bei Auftraggebern
Wie wählen Unternehmen ihre IT-Dienstleister aus? 66 % der Befragten gaben an, dass dabei vorhandene Referenzen eine Rolle spielen würden. Für 57 % sind bestehende Geschäftsbeziehungen von hoher Relevanz bei der Auswahl des entsprechenden IT-Dienstleiters. Eine weitaus geringe Rolle spielen die Aspekte ausreichender Versicherungsschutz (37 %), die Empfehlung von Auftraggebern (35 %) und klare Haftungsregelungen (27 %).
Kritische Projektfaktoren bei IT-Dienstleistern bekannt
IT-Dienstleister sind sich durchaus über die kritischen Aspekte der Projektabwicklung bewusst. 80 % nennen ungenügende bzw. nicht eindeutige Absprachen mit dem Auftraggeber als Risikofaktor. 74 % der Befragten sehen zudem Zeitdruck seitens des Unternehmens kritisch, 60 % sorgen sich bei einer unsicheren Vertragslage. Trotz dieses Problembewusstseins versuchen viele IT-Dienstleister offenbar eher Schäden vorzubeugen als sich abzusichern. So geben neun von zehn IT-Dienstleistern an, sich über enge Abstimmung mit dem Auftraggeber abzusichern. Eine vertragliche Dokumentation des Arbeitsfortschritts (49 %) und die AGBs (62 %) werden von deutlich weniger Unternehmen für relevant erachtet. Gleiches gilt für prozessuale Absicherung wie definierte Freigabeprozesse (23 %) und die genaue Dokumentation des Arbeitsfortschritts (61 %).
IT-Versicherungen sind in der Branche ein Begriff
Der überwiegende Teil der befragten IT-Dienstleister ist mit dem grundlegenden Versicherungsschutz zur Absicherung ihrer Risiken vertraut: Neun von zehn IT-Dienstleistern sind IT-Berufshaftpflicht (94 %) und IT-Betriebshaftpflicht (90 %) bekannt. 79 % ist die Versicherung von Elektronik und Büroinhalt bekannt und 69 % wissen, dass es Versicherungsschutz für Cyber- und Datenrisiken gibt. Entsprechend hoch sind auch die Abschlussquoten: 82 % der Befragten verfügen über eine IT-Berufshaftpflicht, 79% haben eine IT-Betriebshaftpflicht und 65 % eine Elektronik- und Büroinhaltsversicherung. Bereits 22% haben zudem eine Cyber-Versicherung. Unter den nicht versicherten IT-Dienstleistern herrscht großes Interesse an berufsspezifischen Policen. Für 83 % wäre eine IT-Berufshaftpflicht relevant, für 74 % eine IT-Betriebshaftpflicht. 52 % interessieren sich für eine Elektronik- und Büroinhaltsversicherung, 42 % für Cyber-Policen. Bei der Wahl einer passenden Versicherung legen IT-Dienstleister größten Wert auf ein Produkt mit einzeln abschließbaren Versicherungsbestandteilen (72 %).
„IT-Dienstleister bewegen sich in einem sehr dynamischen Umfeld. IT-Policen sollten deshalb ebenso dynamisch, flexibel und zeitgemäß sein wie die Digitalwirtschaft. Versicherer müssen die Dienstleister im täglichen Geschäft mit Services und Zusatzleistungen unterstützen, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Das erfordert, die Branche zu verstehen, Marktentwicklungen zu antizipieren, Time-to-Market und Produktzyklen dramatisch zu verkürzen. Für uns bedeutet das, planvoll aber mutig voranzugehen, wie wir es seit über 20 Jahren mit unseren Versicherungslösungen im IT-Bereich tun“, kommentiert Marc Thamm. (ahu)