BCA lehnt Provisionsdeckelung ab
22.08.2013
BCA-Vorstand Dr. Jutta Krienke
Die BCA AG hat sich dagegen ausgesprochen, die Provisionen von vermittelten Lebensversicherungsverträgen gesetzlich deckeln zu lassen.
(fw/kb) „Wir plädieren für eine Beibehaltung bewährter Vergütungssysteme – gern auch über längere Vertragslaufzeiten hinweg. Ansonsten läuft der ehrbare Kaufmann, der sein Unternehmen auf eigene Verantwortung, Kosten und Rechnung führt, Gefahr, dass er zum Verlierer wird", sagte Vorstand Dr. Jutta Krienke. Hintergrund: Die Versicherungswirtschaft will die nächste Bundesregierung drängen, die Provisionen von Lebensversicherungsverträgen gesetzlich deckeln zu lassen. Dies berichtete die „Süddeutsche Zeitung" (SZ) am 20.08.2013 unter Berufung auf ein Schreiben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) an Mitgliedsunternehmen.
„Natürlich müssen wir uns in der Branche aufgrund der Zinssituation über Kostensenkungsmöglichkeiten bei Vorsorgeprodukten unterhalten. Aber dies darf nicht nur einseitig auf dem Rücken der freien Vermittler ausgetragen werden", so Krienke. Die bereits erfolgte Deckelung der Provisionen für private Krankenversicherungen und die Zurückhaltung der Kunden beim Abschluss von Altersvorsorgeprodukten hätten bei vielen Vermittlern zu Einkommensverlusten geführt. Eine Regulierung der Einkommen wäre daher kontraproduktiv. Auch andere Vergütungssysteme wie die Honorarberatung könnten klassische Provisionsmodelle nicht ersetzen. Eine Provisionsdeckelung würde laut Krienke zu Verwerfungen in der Maklerschaft führen: „Denn schon heute haben wir Nachwuchsprobleme und laufen Gefahr, die sozialpolitisch verantwortliche Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit Vorsorgeleistungen nicht aufrechterhalten zu können."
Die 1985 gegründete BCA AG mit Sitz in Oberursel im Taunus ist nach eigenen Angaben einer der größten Maklerpools in Deutschland. Dem Maklerpool sind derzeit rund 10.000 unabhängige Finanzdienstleister angeschlossen.